Ansicht
Dokumentation

APO-ATP-BF: Transport- und Versandterminierung ( RELNAPO_30A_SP1_ATP-BF1 )

APO-ATP-BF: Transport- und Versandterminierung ( RELNAPO_30A_SP1_ATP-BF1 )

PERFORM Short Reference   General Material Data  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
SAP E-Book

Kurztext

APO-ATP-BF: Transport- und Versandterminierung

Verwendung

Im APO kann ab Release 3.0A (First Customer Shipment und Support Package 1) eine automatische Terminierung der Versandaktivitäten und des Transports erfolgen.

  • Versandterminierung
Bei der Versandterminierung werden die Vorgänge berücksichtigt, die notwendig sind, um den Transport der Ware einzuleiten. Das sind das Laden und das Richten. Über die Versandterminierung werden der Bereitstellungstermin und der Ladetermin ermittelt.
  • Transportterminierung
Bei der Transportterminierung werden alle Termine berücksichtigt, die der Vorbereitung und Durchführung des Transports dienen. Hierzu gehören die Transportdispositionsvorlaufzeit, die Transportdauer und bei Umlagerungen die Ent-/Umladedauer. Über die Transportterminierung werden ausgehend vom gewünschten Liefertermin der Warenausgangstermin und der Dispositionstermin ermittelt. Führt das System eine Vorwärtsterminierung durch, dann wird auch das mögliche Lieferdatum errechnet.
Bei der Ermittlung der Transportdauer können sich folgende Abhängigkeiten zum Supply Chain Cockpit und derTransportplanung bzw. dem Vehicle Scheduling ergeben.
Wenn das System nicht die relevanten Werte zur Ermittlung der Transportdauer in den Konditionen findet, wird über die im Supply Chain Cockpit gepflegten Transportbeziehungen und Transportmittel die Transportdauer ermittelt.
Ist dort kein Transportmittel gepflegt, wird per Standardvoreinstellung mit Hilfe einer automatischen Berechnung die Transportdauer aufgrund folgender Elemente ermittelt:
  • Entfernung (wird als Luftlinie über die Lokation (geographische Daten: Breiten- und Längengrad) des Lieferanten und der Transportzone (beinhaltet auch eine Lokation) des Warenempfängers ermittelt)

  • Transportmittel

  • durchschnittliche Geschwindigkeit

  • transportmittelabhängiger Zuschlag auf die Entfernung (Luftlinie)

Im folgenden werden die bei der Terminierung verwendeten Begriffe kurz definiert. Man unterscheidet hierbei zwischen

  • Zeiten (Zeitdauer), die benötigt werden, um bestimmte Aktivitäten durchzuführen
Zur Berechnung der Terminierung benötigt das System Erfahrungswerte, die Sie in Form von
  • Dispositionsvorlauf

  • Ladezeit

  • Richtzeit

  • Transportdauer

  • Ent-/Umladedauer (wichtig für Umlagerungen)

hinterlegen.
Die Inhouse-Aktivitäten wie Richten und Laden werden auf Basis des Versandkalenders berechnet, der im Lokationsstamm eingetragen wird.
Die Transportaktivitäten werden auf Basis des Transportkalenders berechnet, der einer Transportbeziehung zugeordnet ist. Wird keine Transportbeziehung gefunden, rechnet das System ohne Kalender.
Die Berücksichtigung von Warenannahmezeiten wird erst zum nächsten APO-Release unterstützt.
  • Terminen, die anhand dieser Zeiten berechnet werden
  • Bereitstellungstermin

  • Dispositionstermin

  • Ladetermin

  • Warenausgangstermin

  • Liefertermin

Ablauf

Bei der Auftragserfassung kann für jede Einteilung einer Position ein Wunschlieferdatum angegeben werden. Zu diesem Termin soll die Ware beim Kunden eintreffen. Das System kann bei der Auftragsbearbeitung automatisch terminieren, wann die erforderlichen Versandaktivitäten wie Kommissionieren, Laden und Transportieren begonnen werden müssen, damit der Wunschliefertermin eingehalten werden kann.

Die Terminierung wird ausgehend vom Wunschlieferdatum zeitlich rückwärts durchgeführt. Daher wird sie auch als Rückwärtsterminierung bezeichnet.

Stellt das System bei dieser Terminierung fest, daß der Bereitstellungstermin oder der Dispositionstermin in der Vergangenheit liegt, führt es automatisch eine Vorwärtsterminierung durch, um so einen bestätigungsfähigen Liefertermin zu ermitteln.

Ausgehend vom Wunschlieferdatum wird zuerst eine Rückwärtsterminierung durchgeführt, die folgendermaßen aussieht:

  • Wunschlieferdatum - Transportdauer = Warenausgangstermin
  • Warenausgangstermin - Ladezeit = Ladetermin
  • Vom Ladetermin ausgehend werden zwei weitere Termine bestimmt, der Dispositionstermin und der Bereitstellungstermin
  • Ladetermin - Dispositionsvorlaufzeit = Dispositionstermin
  • Ladetermin - Richtzeit = Bereitstellungstermin

Die Art der Transport- und Versandterminierung wird mit Hilfe der Konditionstechnik festgelegt. In einem Terminierungsschema, das fest eingestellt ist, sind Konditionsarten gruppiert. Die Reihenfolge der Konditionsarten innerhalb des Schemas ist ebenso fest eingestellt.

In den Stammdaten der Transport- und Versandterminierung legen Sie Terminierungsschritte an, d.h. Sie pflegen ganz gezielt Konditionssätze für eine Konditionsart. Über die Selektion einer Konditionsart können Sie für die Schlüsselkombination konkrete Werte eingeben. Des weiteren pflegen Sie die Zeitdauer für die Konditionssätze. Den Terminierungsschritt pflegen Sie vom SAP Easy Access aus überStammdaten -> Stammdaten Transport- und Versandterminierung -> Terminierungsschritt anlegen.

Auswirkungen auf das Customizing

Konditionstechnik

Die Transport- und Versandterminierung wird im APO mit Hilfe der Konditionstechnik abgebildet.

Im Gegensatz zur Transport- und Versandterminierung im R/3 haben Sie im APO dank der Konditionstechnik folgende Vorteile:

  • Sie pflegen flexibel die Zeiten.
  • Sie haben im Vergleich zum R/3 keine Schwierigkeiten mit verschiedenen Kalendertypen.
  • Sie haben weniger Customizing-Aufwand.

Konditionsarten

Die Konditionsart bildet einen bestimmten Aspekt der Transport- und Versandterminierung im APO ab.

Die Konditionsarten sind fest codiert und werden folgendermaßen ausgeliefert

Ausgelieferte Konditionsarten

Konditionsart Beschreibung
LEAD Dispositionsvorlauf
LOAD Ladezeit
PICK Richtzeit
TRAN Transportdauer
UNLD Ent-/Umladedauer

Für jede Konditionsart können Sie mit Hilfe von Konditionstabellen Konditionssätze ablegen.

Konditionstabellen definieren

Sie definieren individuell Konditionstabellen. Eine Konditionstabelle legt die Kombination der Felder (Schlüssel) fest, die einen einzelnen Konditionssatz kennzeichnet. In einem Konditionssatz legt das System die spezifischen Konditionsdaten ab, die Sie in das System eingeben.

Beispiel
Die Konditionstabelle für die Disposition könnte z.B. folgende Felder enthalten:
  • ALAND (Lieferndes Land )

  • AZONE (Liefernde Transportzone)

  • LLAND (Beliefertes Land)

  • LZONE (Belieferte Transportzone)

  • VSBED (Versandbedingung)

Die ersten vier Felder legen eine Beziehung zwischen liefernder und belieferter Lokation fest, das letzte Feld die Versandbedingung.

Konditionstabellen legen Sie im Customizing der Globalen ATP überTransport- und Versandterminierung -> Konditionstabelle für die Terminierung definieren an.

Zugriffe definieren

Die Abfolge der Zugriffe steuert die Priorität der einzelnen Konditionssätze untereinander. Durch die Zugriffe wird dem System mitgeteilt, wo zuerst und wo jeweils als nächstes nach einem gültigen Konditionssatz gesucht werden soll. Für jede Konditionsart, für die Sie Konditionssätze anlegen, gibt es eine fest codierte Zugriffsfolge. Das Exklusivkennzeichen sollten Sie bei der Definition mehrerer Zugriffe setzen. Dieses steuert, daß nach dem ersten erfolgreichen Zugriff keine Konditionstabelle mehr ausgewertet wird.

Den Zugriff auf die Konditionssätze legen Sie im Customizing der Globalen ATP fest über Transport- und Versandterminierung -> Zugriff für die Terminierung pflegen.

Steuerung der Terminierung festlegen

Im Terminierungsschema sind die Konditionsarten fest gruppiert. Die Reihenfolge der Konditionsarten innerhalb des Schemas ist festgelegt. Lediglich in der Steuerung können Sie über die Bedingung Konditionsarten vor dem Zugriff auf die Konditionstabelle ausschließen. Diese Einstellung nehmen Sie im Customizing der Globalen ATP vor über Transport- und Versandterminierung -> Steuerung für die Terminierung pflegen.

Schnittstellen

Damit die Transport- und Versandterminierung als zentraler Service im APO verwendet werden kann, müssen Sie die Einstellungen für das Customizing der Schnittstellen vornehmen. Über das Customizing der Schnittstellen werden

  • Customizing-Einträge eines Aufrufer- oder Vorgängersystems zu den entsprechenden Customizing-Einträgen im APO zugeordnet
  • Customizing-Einträge auf ihre Konsistenz geprüft, insbesondere wenn diese nicht nur im APO, sondern auch im Aufrufer- oder Vorgängersystem vorhanden sein müssen

Sie pflegen die folgenden Einstellungen im Customizing der Globalen ATP über Transport- und Versandterminierung -> Schnittstellen.

Transportzonen zu Lokationen zuordnen

Die Transport- und Versandterminierung arbeitet bei der Findung einer Transportbeziehung zwischen Quell- und Ziellokation (z.B. Werk und Warenempfänger) generell mit Lokationen. Darüber hinaus werden Entfernungen zwischen Lokationen über die geographischen Koordinaten ermittelt.

Wenn eine Lokation selbst nicht geokodiert ist (also keinen Längen- und Breitengrad hat), versucht das System aus den Attributen einer Lokation die geographischen Koordinaten abzuleiten. Eine Möglichkeit besteht darin, daß Transportzonen selbst geokodiert werden. Sie ordnen die Transportzone des Aufrufer- oder Vorgängersystem einer Lokation zu.

Default-Transportmitteltypen zu Versandbedingungen zuordnen

Die Terminierung des APO arbeitet bei der Errechnung von Transportentfernungen und Transportzeitdauern auf der Basis von Lokationen mit einem Entfernungszuschlag auf die Luftlinie sowie einer mittleren Geschwindigkeit, die von dem jeweiligen Transportmitteltyp abhängig sind. Sie weisen der Versandbedingung hier einen Default-Transportmitteltyp zu, um diese Berechnungen zu erlauben

Konsistenzprüfung durchführen

Es wird geprüft, ob die im APO referierten Customizing-Einträge auch tatsächlich (noch) im jeweiligen logischen System vorhanden sind.

Folgende besonders kritische Customizing-Einträge werden mit diesem Report geprüft:

  • Versandbedingung
dient zur Ableitung des Default-Transportmittels
  • Transportzone
dient zur Findung der Lokation eines Warenempfängers

Felder-Mapping durchführen

Hier können Konditionsfelder, die in der Schnittstellentabelle /SAPAPO/ATPFIELD übergeben werden, über eine Mapping-Tabelle auf ein Konditionsfeld der /SAPAPO/KOMGU abgebildet werden.

Gewichts- und Volumengruppen für die Terminierung pflegen

Sie können dem Bruttogewicht (bzw. Volumen) einer Position eines Belegs eine Gewichtsgruppe (bzw. eine Volumengruppe) zuordnen. Dies ist erforderlich, da in der /SAPAPO/KOMGU nicht das Gewicht (bzw. Volumen), sondern die Gewichtsgruppe (bzw. Volumengruppe) steht.

Um die Einstellungen für die Terminierung vorzunehmen, müssen Sie der Rolle SAP_APO_SCHED_CU zugeordnet sein.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie in der Release-Information zu Transportplanung und Vehicle Scheduling.






rdisp/max_wprun_time - Maximum work process run time   SUBST_MERGE_LIST - merge external lists to one complete list with #if... logic for R3up  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.

Length: 15294 Date: 20240419 Time: 015809     sap01-206 ( 157 ms )