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APO-ATP-BF: Merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung ( RELNAPO_30A_SP1_ATP-BF3 )

APO-ATP-BF: Merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung ( RELNAPO_30A_SP1_ATP-BF3 )

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Kurztext

APO-ATP-BF: Merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung

Verwendung

Ab Release 3.0A (First Customer Shipment und Support Package 1) können Sie eine Produktverfügbarkeitsprüfung auf Merkmalsebene, d.h. für konfigurierte Produkte und Chargen, aus der Kundenauftragserfassung bzw. Lieferung durchführen.

Die Verfügbarkeitsprüfung auf Merkmalsebene gilt nur für die erste Basismethode, die Produktverfügbarkeitsprüfung. Die Kontingentierung kann auch auf Merkmalsebene durchgeführt werden, verwendet aber andere Zeitreihen.

Ein konfiguriertes Produkt bzw. eine Charge kann in seiner Merkmalsbewertung nicht durch eine andere Merkmalsbewertung ersetzt werden. Die regelbasierte ATP unterstützt dies nicht (z.B. Pille A (rot) kann nicht durch Pille A (blau) ersetzt werden).

Sie können die merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung auch in der Simulation durchführen.

Merkmale werden im Zeitreihenmonitor als GUID ausgegeben. Die GUID verschlüsselt eine Merkmalskombination. In der Anzeige der Zeitreihen erhalten Sie ab 3.0A (FCS + SP1) das Symbol Merkmale: nicht vorhanden oder Merkmale: vorhanden. Mit Doppelklick auf das Symbol werden alle Merkmale angezeigt, die zu der entsprechenden Klasse gehören. Sind die Merkmale nicht als ATP-relevant gekennzeichnet, d.h. wenn die Produkte nicht in einer ATP - Merkmalssicht enthalten sind, werden die Merkmale ohne Bewertung angezeigt.

Sie können den Zeitreihenmonitor vom SAP Easy Access aus über Globale ATP -> Umfeld -> Technische Monitore -> Zeitreihen aufrufen.

Es zur Zeit nicht möglich, die Merkmalskombination in der Produktsicht abzubilden.

Technische Realisierung

  • Container-Konzept
Die Merkmale werden mit ihrer Bewertung für die ATP im liveCache als abstrakte Zahl abgelegt. Die Zuordnung erfolgt auf ABAP-Seite durch entsprechende Tabellen.
Beispiel
Das Merkmal Farbe wird für den Wert ROT durch die Zahl 35 repräsentiert, für den Wert BLAU durch die Zahl 1219.
Durch das Erstellen einer ATP - Merkmalssicht werden Materialien logisch zusammengefaßt. Im liveCache werden diese Materialien dann in einem sogenannten Container verwaltet, d.h. ein Container entspricht einer ATP - Merkmalssicht. In diesem Container wird jede Merkmalskombination, die zu einem der Materialien existiert (ausgedrückt durch die Liste der die Merkmalsausprägungen repräsentierenden abstrakten Zahlen), als eigenes Objekt gespeichert. Jedes dieser Objekte wird durch eine GUID eindeutig identifiziert (ATP Merkmals-GUID) und verweist auf alle die in der Sicht enthaltenen Materialien, zu denen Zeitreihenelemente mit der entsprechenden Merkmalskombination existieren. Die Zeitreihenelemente werden aufgrund der GUID identifiziert. Sie können diese GUID im Zeitreihenmonitor anzeigen lassen. Mit einem Doppelklick auf das Merkmalssymbol (grünes Dreieck) werden die Merkmale mit ihrer Bewertung angezeigt. Merkmale, die nicht in der Sicht aufgenommen sind, werden initial angezeigt.
Mit diesem Aufbau im liveCache ist gewährleistet, daß zu einer Merkmalskombination sofort alle Materialien der ATP - Merkmalssicht gefunden werden, zu denen Zeitreihenelemente mit der entsprechenden Merkmalskombination existieren.
Aufgrund dieses Verfahrens empfehlen wir, die Zahl der ATP - relevanten Merkmale so gering wie möglich zu halten. Zum einen wird hierdurch eine Verbesserung der Performance erzielt, zum anderen wird bei einer zu großen Zahl von Merkmalskombinationen die Kumulation in den Zeitreihen quasi unterdrückt.
Ausblick
Es ist vorgesehen, innerhalb einer ATP - Merkmalssicht eine Suche nach Materialien ausführen zu können, bei der nur eine Teilmenge der ATP - relevanten Merkmale spezifiziert ist.
Beispiel
Sie haben als ATP - relevante Merkmale die Farbe und die Größe des Materials definiert. Durch Definition der Größe SMALL und Freilassens des Merkmals Farbe werden alle Materialien gefunden, die Zeitreihenelemente mit dem Merkmal Größe SMALL unabhängig von der Farbe besitzen.
  • ATP - Merkmalssicht
In der ATP - Merkmalssicht nehmen Sie eine Gruppierung von Produkten mit Merkmalen vor. Alle Merkmale, die in der Schnittmenge vorhanden sind, können für die merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung verwendet werden, d.h. hier legen Sie ATP-relevante Merkmale fest. Mit Hilfe dieser ATP - Merkmalssicht wird eine sogenannte merkmalsgesteuerte Bestandssuche ermöglicht.
ATP - Merkmalssicht
Produkt Merkmale Merkmale Merkmale
A Farbe Größe Länge
B Farbe Größe
C Farbe Größe

Die Schnittmenge aller Merkmale (in diesem Beispiel Farbe und Größe) können Sie in der ATP - Merkmalssicht verwenden.
Sie aktivieren die ATP - Merkmalssicht. Damit können Buchungen (Zugänge, Bestände und Abgänge) merkmalsbezogen in die Zeitreihen eingelastet werden.
Hinweis
Wenn Sie eine ATP - Merkmalssicht aktivieren oder löschen, dürfen keine Bewegungsdaten zu den in der ATP - Merkmalssicht enthaltenen Produkten im liveCache existieren.
Während des Aktivierens oder Deaktivierens dürfen keine Bewegungsdaten vom OLTP-System in den APO übertragen werden. Dies kann zu erheblichen Inkonsistenzen im Datenbestand führen. Dies gilt auch für die Änderungen von Bewegungsdaten.
Wir empfehlen für die Übertragung aus dem R/3 über das APO Core Interface mit getrennten Integrationsmodellen für die Stammdaten und Bewegungsdaten zu arbeiten.

Beispiel

  1. Sie haben ein Produkt Pille mit folgender Merkmalskombination und Merkmalsbewertung im R/3 konfiguriert:
Produkt Pille
Merkmale Wirkstoff Gehalt Farbe
Werte A 10 rot
Werte B 20 blau
Werte C 50

  1. Im APO legen Sie eine ATP - Merkmalssicht mit den relevanten Merkmalen an und nehmen eine Gruppierung von Produkten vor.
ATP-Merkmalssicht
Produkt Merkmal Merkmal Merkmal
A Wirkstoff Gehalt Farbe
B Wirkstoff Gehalt Farbe
C Wirkstoff Gehalt

Die Schnittmenge aller Merkmale können in der ATP - Merkmalssicht verwendet werden. In dieser ATP - Merkmalssicht dürfen nur die Merkmale Wirkstoff und Gehalt verwendet werden. Wenn Sie die ATP - Merkmalssicht aktiviert haben, werden die Buchungen (Zugänge, Bestände und Bedarfe) merkmalsbezogen in die Zeitreihen eingelastet.
  1. Sie legen im OLTP-System einen Kundenauftrag für dieses konfigurierte Material an und geben die gewünschten Merkmalsbewertung an.
  2. Im APO wird eine Produktverfügbarkeitsprüfung auf Merkmalsebene durchgeführt, d.h. die ATP-Prüfung wird genau gegen die Zeitreihe durchgeführt, in der die Merkmalsbewertung vorhanden ist. Mit der merkmalsbasierten ATP steht Ihnen der komplette Funktionsumfang der ersten Basismethode zur Verfügung.
In diesem Beispiel gibt es genau eine Zeitreihe, die A und 10 berücksichtigt. Die Merkmalsbewertungen werden nicht berücksichtigt.
  1. Sie erhalten ein Liefervorschlagsbild, auf dem Sie den Liefervorschlag bestätigen können.
  2. Sie sichern den Kundenauftrag.

Integration

Die merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung arbeitet mit CDP-Merkmalen (merkmalsabhängige Planung) im APO.

Diese Funktion ändert das bisherige Verfahren. Bisher wurde bei einer Anfrage nach der Verfügbarkeit eines konfigurierten Materials, die Prüfung über das Pegging abgewickelt, also über das Verfahren, mit dem das System den Bedarfen die entsprechenden Zugangselemente zuordnet. Die Funktionalität der Produktverfügbarkeitsprüfung im APO wurde in diesem Bereich nicht unterstützt (z.B. wurden keine temporären Mengenbelegungen geschrieben).

Da jetzt die Kombination der Merkmalsbewertungen die Zeitreihe zusätzlich spezifizieren, steht die Funktionalität der Produktverfügbarkeitsprüfung zur Verfügung wie z.B.:

  • Sperrlogik der ATP (temporäre Mengenbelegung)
  • Prüfung unter Berücksichtigung des Prüfhorizontes
  • Prüfung auf Sublokations- und Versionsebene
  • ...

Merkmale werden über eine Schnittstelle aus dem angeschlossenen System an den APO übertragen. Bei der Übertragung von Klassen und Merkmalen über das APO Core Interface werden die Merkmalsbewertungen nicht übertragen. Wenn Sie im APO eine F4-Wertehilfe verwenden möchten, müssen Sie die Merkmalsbewertungen im APO nachpflegen.

  1. Sie legen im APO fest, mit welchem Merkmalssystem Sie arbeiten möchten.
Dazu wählen Sie im Customizing des Advanced Planner and Optimizer (APO) über Basis-Einstellungen -> Klassensystem festlegen (CDP oder klassische Merkmale) den Merkmalstyp aus.
Hinweis
Beachten Sie, daß die merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung nur mit CDP-Merkmalen arbeiten kann, d.h. Sie müssen das CDP-Klassensystem ausgewählt haben.
  1. Sie pflegen im R/3 die Klassen und Merkmale.
Dazu nehmen Sie die relevanten Einstellungen vor, die im R/3 - Customizing der Anwendungsübergreifenden Komponenten über Klassensystem zu finden sind.
Wenn Sie Merkmale im R/3 anlegen, müssen Sie folgendes beachten:
  • Die Merkmale müssen in der Bewertung eindeutig sein. D.h., Sie müssen das Kennzeichen Einzelwert setzen, das steuert, daß das Merkmal nur mit einem einzelnen Wert bewertet werden darf.

  • Sie müssen das Kennzeichen Eingabe erforderlich gesetzt haben. Dieses legt fest, ob das Merkmal bewertet werden muß.

  • Bei numerischen Werten sind Intervallwerte nicht erlaubt.

  • Zusätzliche Werte sind nicht erlaubt.

Wenn Sie Klassen anlegen, müssen Sie folgendes beachten:
  • Zur Zeit werden nur die Klassenarten 022 Charge, 023 Charge und 300 Varianten unterstützt.

  1. Sie pflegen im R/3 - Materialstamm die Klassifizierung.
  2. Sie übertragen in einem ersten Integrationsmodell die Stammdaten aus dem R/3 in den APO.
Dazu wählen Sie ab 4.6A im Easy Access Menü Logistik -> Zentrale Funktionen -> Supply-Chain-Planungsschnittstelle -> Core Interface Advanced Planner and Optimizer -> Integrationsmodell.
Bis 4.6A können Sie über die Transaktion /nCIF und dann über das Bereichsmenü Integrationsmodelle anlegen und aktivieren.
Achten Sie darauf, daß Sie die Kennzeichen für die Merkmale und Klassen im Integrationsmodell gesetzt haben.
  1. Legen Sie im Customizing der Produktverfügbarkeitsprüfung im APO eine ATP - Merkmalssicht an.
  2. In einem zweiten Integrationsmodell übertragen Sie die Bewegungsdaten vom R/3 in den APO.

Nur wenn Sie die Reihenfolge der Systemeinstellungen einhalten, kann die merkmalsbasierte Produktverfügbarkeitsprüfung korrekt durchgeführt werden.

Auswirkungen auf das Customizing

Sie pflegen die ATP - Merkmalssicht im Customizing der Globalen ATP über Produktverfügbarkeitsprüfung -> Merkmalssicht pflegen.

ATP - Merkmalssicht anlegen

  1. Legen Sie einen Namen für die ATP - Merkmalssicht fest.
  2. Wechseln Sie in den Teildialog Produkte. Nehmen Sie eine Gruppierung von Produkten vor, indem Sie die Produkte auswählen.
Das System akzeptiert nur Produkte mit Merkmalen. In der F4-Wertehilfe zu den Produkten werden nur Produkte selektiert, die Merkmale besitzen.
  1. Beim Verlassen des Teildialoges Produkte wird die Schnittmenge der Merkmale zu den ausgewählten Produkten bestimmt und in die Maske des Teildialoges Merkmale eingefügt.
  2. Falls Sie die automatische Zuordnung der Merkmale ändern wollen, wechseln Sie in den Teildialog Merkmale. Hier können Sie die Merkmalszuordnungen entfernen.
  3. Aktivieren und sichern Sie die ATP - Merkmalssicht. Sie können die ATP - Merkmalssicht auch ohne Aktivierung sichern.

ATP - Merkmalssicht ändern

  1. Markieren Sie eine ATP - Merkmalssicht.
  2. Wechseln Sie in den Teildialog Produkte. Nehmen Sie eine Gruppierung von Produkten vor, indem Sie neue Produkte hinzufügen oder bestehende Produkte aus der Liste entfernen.
Das System akzeptiert nur Produkte mit Merkmalen. In der F4-Wertehilfe zum Produkt werden nur Produkte selektiert, die Merkmale besitzen.
Ist die ATP - Merkmalssicht bereits aktiv, können nur Produkte zugeordnet werden, die alle bereits zugeordneten Merkmale besitzen. Ein bereits aktives Produkt kann nur entfernt werden, wenn keine Bewegungsdaten vorhanden sind.
  1. Beim Verlassen des Teildialogs Produkte wird die Schnittmenge der Merkmale zu den ausgewählten Produkten bestimmt. Bereits zugeordnete Merkmale, die in der neuen Schnittmenge nicht enthalten sind, werden automatisch aus der Liste entfernt. Wenn bereits Merkmale zugeordnet sind, werden automatisch keine Merkmale in die Liste hinzugefügt.
  2. Falls Sie die automatische Zuordnung der Merkmale ändern wollen, wechseln Sie in den Teildialog Merkmale. Hier können Sie die Merkmalszuordnungen entfernen.
  3. Aktivieren und sichern Sie die ATP - Merkmalssicht. Sie können die ATP - Merkmalssicht auch ohne Aktivierung sichern.

ATP - Merkmalssicht löschen

  1. Markieren Sie eine ATP - Merkmalssicht.
  2. Wenn die ATP - Merkmalssicht aktiv ist, deaktivieren Sie zuerst die ATP - Merkmalssicht.
Die ATP - Merkmalssicht läßt sich nur deaktivieren, wenn keine Bewegungsdaten zu den aktiven Produkten im liveCache vorhanden sind.
  1. Löschen Sie die ATP - Merkmalssicht.
  2. Sichern Sie Ihre Änderungen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen finden Sie in der Release-Information Planen mit Produktvarianten.






TXBHW - Original Tax Base Amount in Local Currency   SUBST_MERGE_LIST - merge external lists to one complete list with #if... logic for R3up  
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