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SAP CRM: Intellectual Property Management (IPM) ( RELNBW_310_BCT_IPM )

SAP CRM: Intellectual Property Management (IPM) ( RELNBW_310_BCT_IPM )

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Kurztext

SAP CRM: Intellectual Property Management (IPM)

Verwendung

Zu SAP BW 3.1 Content erfolgt die erstmalige Anbindung des Intellectual Property Management (IPM) an das SAP Business Information Warehouse (SAP BW). Da die Komponente IPM selbst erst mit SAP CRM 4.0 zur Verfügung steht, sind die mit dem Business Content ausgelieferten Szenarien auch erst mit der Verfügbarkeit des entsprechenden SAP CRM-Releases operativ nutzbar. Dies wird voraussichtlich dem nächsten Auslieferungsstand von SAP BW entsprechen.

Entwicklungsschwerpunkte

Für die Anbindung des IPM an SAP BW wird, soweit wie möglich, der Standard-CRM-Content genutzt. Dies wird durch die Verwendung der One-Order-Belege des CRM ermöglicht, die um IPM-spezifische Extensions erweitert wurden. Mit den daraus resultierenden Lizenzeinkaufs- und Lizenzverkaufskontrakten lässt sich der Ein- und Verkauf von Intellectual Properties (IPs) über CRM-Kontrakte abbilden, was für die SAP BW-Anbindung den Zugriff auf die CRM-Standardextraktoren zulässt. Gleiches gilt für das IP-Produkt, das das CRM-Produkt verwendet, sowie für die Nutzung der Billing Engine (BE) durch die Billing Engine Applications (BEA) des IPM.

Zu SAP BW 3.1 Content liegen die Entwicklungsschwerpunkte auf der Anbindung der IP-Produktstammdaten und des Lizenzverkaufskontraktes.

Funktionsumfang des Intellectual Property Management

Die Komponente Intellectual Property Management (IPM) umfasst den Erwerb von Rechten an geistigem Eigentum (Intellectual Properties, abgekürzt: IPs), die Verwaltung des erworbenen oder erzeugten IP-Bestands, sowie den Verkauf der IPs.

Der IPM-Geschäftsprozess wird im CRM-System durch folgende Teilbereiche abgebildet

  • Lizenzeinkaufskontrakt
  • Stammdaten des IP (über das CRM-Produkt mit IPM-spezifischem Produkttyp 04)
  • Lizenzverkaufskontrakt im CRM
  • Eingehende Erlöse und anfallende Lizenzgebühren werden über eigene Billing Engine Applications abgewickelt.

Der Erwerb an einem geistigem Eigentum (IP) erfolgt über den Lizenzeinkaufskontrakt, durch den das IP vom Lizenzgeber an den Lizenznehmer ganz oder für einen bestimmten Zeitraum übergeht. Die erworbenen IPs in ihrer spezifischen Ausprägung (festgelegt innerhalb des Lizenzeinkaufskontrakts) stellen den Bestand der erworbenen und vertretenen Rechte dar. Der Bestand an IPs wird über die Produktstammdaten abgebildet. Aus dem aktuell verfügbaren Bestand kann die Nutzung der Rechte zudem an Dritte veräußert werden. Die Gewährung eines Rechtes wird über den Lizenzverkaufskontrakt geregelt. In diesem wird ein Recht an einem IP aus dem Rechteinventar an einen nachgelagerten Lizenznehmer erteilt.

Ein Recht an einem IP besitzt jeweils eine spezifische Ausprägung (Intellectual Property Right, IPR), die den Verwendungszweck, die Gewährung, wie auch die zeitliche Gültigkeit des Rechts innerhalb dieser bestimmten Ausprägungen regelt. Die Ausprägung wird über Rechtekomponenten, die sogenannten Dimensionen festgelegt. Für ein IP stehen sechs frei definierbare Dimensionen zur Verfügung.

Die zeitliche Gültigkeit wird über drei Zeitintervalle geregelt

  • dem Zeitraum, innerhalb dessen der Lizenznehmer ein Recht besitzt (Rights owned)
  • dem Datum, zu welchem das Recht vom Lizenzgeber für die Verwertung durch den Lizenznehmer freigegeben wurde (Rights released)
  • und dem Datum für die Begrenzungen zur Nutzung des Rechts (Rights restricted, z.B. gesperrte Perioden).

Die Abrechnungsdaten werden unterschieden in Incoming Royalties und Outgoing Royalties.

  • Incoming Royalties sind Einnahmen, die aus der Veräußerung von IPs erwirtschaftet werden.
  • Outgoing Royalties hingegen sind die abgeführten Lizenz- und Honorarausgaben, die im Rahmen der Nutzung von Rechten an einem IP an den Lizenzgeber abgeführt werden.

Aus den Incoming Royalties können Outgoing Royalties entstehen. Dies ist z.B dann der Fall, wenn der Veräußerer eines IPs nicht originär der Eigentümer ist, er dieses also ebenfalls über einen Lizenzvertrag erworben hat und aus diesem Grunde für die entstandene Verwertung des Rechtes (z.B. Ausstrahlung) einen Linzenzertrag erhält, von dem er anteilig Lizenzgebühren an den originären Lizenzgeber abzuführen hat.

Für die Abrechnung der Outgoing und der Incoming Royalties stehen jeweils eine eigene Billing Engine Application zur Verfügung. Über eine Vorstufe zum Fakturaarbeitsvorrat steht bei den Outgoing Royalties zusätzlich eine sehr detaillierte Ebene der Einzelsätze der Rechteverwertung innerhalb der Abrechnungszeiträume zur Verfügung, mit Hilfe derer genaue Aussagen über die Einzelverwertung eines Rechtes an einem IP innerhalb der bestehenden Ausprägung des Rechtes je Geschäftspartner getroffen werden können. In diese Vorstufe fließen Informationen aus den Incoming Royalties, wie auch aus anderen Komponenten, die an der Rechteverwertung beteiligt sind (z.B. SD-Auftrag), bevor sie an die Fakturierung weitergeleitet werden.

Namensraum, InfoAreas, ApplicationAreas und Applikationskomponenten

Für IPM-eigene Objekte wird im BW der Namensraum 0IPM<...> verwendet. Die Strukturierung der IPM-Objekte erfolgt unter folgenden Bereichen:

BW InfoAreas

  • 0CRM Customer Relationship Management
  • 0IPM Intellectual Property Management

InfoObject Catalog

  • 0IPM_CHA01 IPM: Merkmale
  • 0IPM_KYF01 IPM: Kennzahlen

BW Application Areas

  • 0CRM Customer Relationship Management
  • 0CRM_IPM Intellectual Property Management

- 0CRM_IPM-IO Stammdaten Intellectual Property Management,,

CRM Applikationskomponenten

  • 0CRM Customer Relationship Management
  • 0CRM_IPM Intellectual Property Management

- 0CRM_IPM-IO Stammdaten Intellectual Property Management

Rollen

Es werden folgende Rollen ausgeliefert:

  • SAP_BW_IPM Sammelrolle IPM, dient zur Zusammenfassung aller Einzelrollen des IPM zu einem Paket
  • SAP_BW_IPM_ANALYST Einzelrolle, dient der Aufnahme der Berichte für die Auslieferung

Weitere Rollen müssen bei Bedarf benutzerspezifisch ausgeprägt werden.

IPM-Stammdaten

IP-Produkt

Für das IP existiert im CRM ein eigener Produkttyp (Intellectual Property Produkt 04), an dem IPM-spezifische Produkterweiterungen vorgenommen wurden.

Für die Anbindung an das SAP BW kann für die Extraktion jedoch auf das Standard-CRM Produkt zurückgegriffen werden.

Es werden derzeit in SAP BW keine eigenen IPM-Attribute in den Produktstammdaten geführt (siehe folgenden Abschnitt Besonderheiten der Attribute zum IP-Produkt - Rechtedimensionen und Zeitintervalle). Um künftig für IPM-spezifische Attribute dennoch flexibel zu sein, wurde ein eigenes InfoObject 0IPM_PROD Intellectual Property Product für das IP geschaffen. Dieses Merkmal enthält alle relevanten Informationen des Standard-Objektes Produkt(0CRM_PROD) und kann leicht an die eigenen Bedürfnisse des IPM angepasst werden, ohne hierbei den Standard zu verändern. Das InfoObject 0IPM_PROD wurde außerdem als Datenziel definiert. Dies erlaubt, die DataSources des CRM-Produktes (0CRM_PROD_ATTR, u.a.) über die flexible Fortschreibung mittels Fortschreibungsregel zu verwenden. In der Fortschreibung erfolgt eine Eingrenzung auf den Produkttyp 04.

Besonderheiten der Attribute zum IP-Produkt - Rechtedimensionen und Zeitintervalle

Das IP spannt einen Rechtewürfel aus sechs Dimensionen auf, mit dessen Hilfe die eindeutige Klassifizierung des einzelnen IP erfolgt. Eine Dimension kann entweder eine klassifizierende oder eine Royalty-Dimension sein. Klassifizierende Dimensionen stellen z.B. den Markt, geografische Strukturen oder die Sprache dar, ein Beispiel einer Royalty-Dimension ist die Preisgruppe. Royalty-Dimensionen werden nur über den Kontrakt ausgeprägt und sind somit im Produkt nicht zu berücksichtigen.

Die exakte Eingrenzung der Ausprägung eines Rechtes wird über die Dimensionen vorgenommen. Die Dimensionen bilden zusammen mit dem Produktschlüssel (Produkt GUID) den Bestandteil eines umfassenden, zusammengesetzten Schlüssels zur eindeutigen Ausprägung eines IP. Aus diesem Grund kann die Struktur des IP selbst nicht über die Stammdaten abgebildet werden, da der Schlüssel der geklammerten Attribute 166 Zeichen lang sein würde, ein InfoObject selbst aber nur die maximale Länge von 60 Zeichen insgesamt zulässt.

Die Abbildung der IP-Ausprägung aus den Stammdaten eines IP erfolgt daher über ein ODS-Objekt:

  • 0IPM_DS05 IP-Rechtebestand

Da die Dimensionen nach Bedarf beliebig im Customizing eingestellt werden können, werden diese in Form von Dummy-Dimensionen ausgeliefert. Für die Abbildung in SAP BW hat dies zur Folge, das ebenfalls nur allgemeine Platzhalter (Dimension 1-6) möglich sind. Eine Anpassung der Bezeichnung auf SAP BW-Seite muss gemäss den individuellen Einstellungen nachträglich manuell durchgeführt werden.

Die zeitliche Abgrenzung einer Rechtausprägung kann anhand des Gültigkeitsintervalls des Rechtebesitzes, dem Releaseintervall seitens des Lizenzgebers, sowie einer Releaserestriktion, ebenfalls von Seiten des Lizenzgebers, vorgenommen werden. Die Abbildung der Zeitintervalle wird ebenfalls über das ODS-Objekt zum IPM-Rechtebestand vorgenommen.

Für die Auswertungen auf die Produktstammdaten werden die Datenziele zu den Stammdaten des IP-Produkts und des IP-Rechtebestands zur Verfügung gestellt:

  • Stammdatenziel 0IPM_PROD Intellectual Property Product
  • ODS-Objekt 0IPM_DS05 IP Rechtebestand

Interlinkages zum IP-Produkt

Interlinkages stellen Detailinformationen zum Produkt bereit und sind somit von Interesse, um alle Materialien oder weitere IPs, die zu einem IP hinterlegt wurden, anzuzeigen

Beispiel: Eine bestimmte Fernsehserie stellt das übergeordnete IP dar, die Einzelfolgen und Staffeln der Serie werden als Interlinkages abgebildet.

Derzeit gibt es noch keine, aus dem Standard definierte, einheitliche Vorgehensweise zur Übernahme von Interlinkages in SAP BW. Die Interlinkages des IP-Produktes werden für IPM über ein ODS-Objekt abgebildet. Für die Auswertung zum IP kann in der Query auf die Stammdaten des IP über die Bericht-Bericht-Schnittstelle auf die Detailinformationen der Interlinkages mit dem jeweils zugeordneten Objekt zugegriffen werden.

Vorhandene Interlinkages:

  • IPACC IP-Bestandteile
  • IPMAT IP zugeordnete Materialien
  • IPUCO IP untergeordnete IP-Komponenten
  • IPPAC IPs eines Pakets

ODS-Objekt zur Abbildung der Interlinkages:

  • 0IPM_DS06 Intellectual Property Product (Interlinkages),,,,,,,,

Geschäftspartner-Stammdaten

Für die Abbildung des IPM-Geschäftspartners wird der SAP-Geschäftspartner 0BPARTNER unter Zuhilfenahme referenzierender InfoObjects verwendet. Derzeit liegen keine Anforderungen für eigene Attribute zum Geschäftspartner vor. Für die Abbildung der Geschäftspartnerbeziehungen wird ebenfalls auf die CRM-Objekte zurückgegriffen (0BPRELATION).

Über den SAP-Geschäftspartner werden abgebildet:

  • Der Lizenzgeber (Licensor) als Veräußerers einer Lizenz: InfoObject 0IPM_LICNSR
  • Der Lizenznehmer (Licensee) als Erwerber einer Lizenz: InfoObject 0IPM_LICNSE

Lizenzverkaufskontrakt

Für die Veräußerung der Rechte zu einem IP wird der CRM-Verkaufskontrakt herangezogen. Die individuelle Rechteausprägung des IP wird in einer Position des Verkaufskontraktes für ein festgelegtes Zeitintervall verkauft, dabei erfolgt eine Prüfung auf den IP-Bestand (Stammdaten des IP). Nur Rechte, die im Verkaufszeitraum zur Verfügung stehen, können auch veräußert werden. Der Gültigkeitszeitraum einer verkauften Lizenz im Lizenzverkaufskontrakt wird über das Zeitintervall gültig von und gültig bis gesteuert. Geprüft wird der Gültigkeitszeitraum des Rechtebesitzes, der Releasezeiträume und der Releaserestriktionen, sowie die Exklusivität des zur Verfügung stehenden Rechts.

Datenziele, InfoCubes und ODS-Objekt zum Lizenzverkaufskontrakt

Für den Verkaufskontrakt des IPM stehen ein InfoCube und ein ODS-Objekt zur Verfügung. Das ODS-Objekt ist als Eingangslayer für die Fortschreibung der Positionsdaten im Deltamodus zwingend erforderlich. Da in den CRM-DataSources das Deltaverfahren After Image/Delete (AIMD) angewendet wird, muss das für die Fortschreibung benötigte Before Image aus dem ODS-Objekt bereitgestellt werden.

  • InfoCube: 0IPM_C01 Lizenzverkaufskontrakt
  • ODS-Objket: 0IPM_DS01 Lizenzverkaufskontrakt (Position)

Primäres Datenziel für der Auswertungen ist der InfoCube zum Rechteverkauf des IPM. Er stellt alle Positionen eines Lizenzverkaufskontraktes und deren Ausprägung nach den vorhandenen Rechtedimensionen, sowie deren Gültigkeitsintervall zur Verfügung. Der InfoCube des Verkaufskontraktes stellt damit ein flexibles Instrument zur detaillierten Aufgliederung der verkauften Rechte eines IP nach den relevanten Ausprägungsattributen, wie auch weiteren Merkmalen des Kontraktes dar.

InfoSources und DataSources zum Lizenzverkaufskontrakt

Für die Datenbereitstellung wird folgende DataSource verwendet:

  • DataSource: 0IPM_SALES_CONTR_I Lizenzverkaufskontrakt (Position)

Diese DataSource liefert - analog zum CRM-Verkaufskontrakt- alle Kontraktdaten und darüber hinaus die IPM-spezifischen Felder des Verkaufskontraktes.

InfoSources:

0IPM_SALES_CONTR_I Lizenzverkaufskontrakt (Position)

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Weitere Informationen






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