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Umsatzkostenverfahren ( RELNFI_30C_GL_UKV )

Umsatzkostenverfahren ( RELNFI_30C_GL_UKV )

RFUMSV00 - Advance Return for Tax on Sales/Purchases   General Data in Customer Master  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
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Kurztext

Umsatzkostenverfahren

Beschreibung

SAP stellt mit Release 30.C ein Muster zur Abbildung des Umsatzkostenverfahrens zur Verfügung.

Die richtige Anwendung des Verfahrens und das Sicherstellen der vollständigen Fortschreibung des Buchungsstoffes liegt in der Verantwortung des Anwenders.

Gegenüberstellung der beiden Verfahren zum Erstellen einer GuV

Die GuV eines Unternehmens kann nach zwei unterschiedlichen Verfahren aufgestellt werden:

  1. Gesamtkostenverfahren
    Im Gesamtkostenverfahren wird die Gewinn- und Verlustrechnung nach Ertrags- und Aufwandsarten gegliedert.
  2. Umsatzkostenverfahren
    Das UKV stellt den Umsatzerlösen der Rechnungsperiode, die für die abgesetzte Leistung entstandenen Herstellungskosten gegenüber. Die Aufwendungen werden vorrangig den betrieblichen Funktionsbereichen (Herstellung, Vertrieb, Verwaltung etc.) zugerechnet. Die Aufwendungen und Erträge die nicht den Funktionsbereichen zugeordnet werden können, sind in weiteren nach Aufwands-/Ertragsarten gegliederten GuV- Positionen auszuweisen.

Auswirkungen des Umsatzkostenverfahrens auf die GuV

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse fließen direkt in die GuV ein. Es besteht kein Unterschied zum Gesamtkostenverfahren.

Herstellungskosten des Umsatzes

Die Kosten des Umsatzes werden zum Zeitpunkt des Warenausgangs ermittelt. Die Buchung erfolgt nicht wie beim Gesamtkostenverfahren gegen Bestandsveränderung, sondern gegen ein Konto "Kosten des Umsatzes". Dieses Konto kann durch entsprechendes Customizing der Kontenfindung beim Warenausgang eingestellt werden.

Periodische Funktionskosten

Zu 3.0B wird als neues Kontierungsmerkmal der Funktionsbereich (FKBER) eingeführt. Der Funktionsbereich klassifiziert die betrieblichen Aufwendungen nach Funktionen wie Verwaltung, Vertrieb, Marketing, Produktion oder Forschung und Entwicklung.
Dieses neue Kontierungsmerkmal kann bei allen Aufwandsbuchungen aus bestehenden Kontierungen wie z.B. Kostenstelle und/oder Kostenart abgeleitet und in der Belegzeile vermerkt werden.

Betriebswirtschaftliche Abbildung des Umsatzkostenverfahren im SAP-System

Ableitung des Funktionsbereichs bei primären Buchungen (FI-Buchungen)

Der Funktionsbereich kann mittels Substitution aus den bereits im Beleg vorhandenen Kontierungselementen abgeleitet werden. Zusätzlich zu den im Beleg enthaltenen Informationen stehen auch die zugehörigen Stammsatzinformationen der CO-Objekte zur Verfügung.
So kann z.B. der Funktionsbereich Verwaltung sowohl aus der Kostenstelle selbst als auch aus dem der Kostenstelle zugeordneten Kostenstellentyp abgeleitet werden. Der Funktionsbereich kann auch direkt eingegeben werden.

Ableitung des Funktionsbereichs bei sekundären Buchungen (Verrechnungen innerhalb des CO)

Bei Verrechnungen innerhalb des CO werden Buchungen erzeugt, die für das Zahlenwerk der Finanzbuchhaltung ohne Auswirkung bleiben. Diese Buchungen schreiben keine Sachkontenverkehrszahlen fort.
Wenn eine interne Verrechnung innerhalb des CO zu einem Funktionsbereichswechsel führt, kommt es zu einer Verschiebung zwischen den betroffenen GuV Positionen.
Daher muß dieser Vorgang in Form einer Korrekturbuchung an die Finanzbuchhaltung zurückfließen.
Die Festlegung von Substitutionsregeln auch für die Sekundärkostenarten ist die Basis für später zu erzeugende Anpassungsbuchungen.

Abgleich CO mit FI und Buchen der Unterschiede (Periodenabschlußarbeiten)

Verrechnungen innerhalb CO werden, bei Änderung FI-relevanter Kontierungen wie z.B. Buchungskreis und Geschäftsbereich, grundsätzlich über das Abstimmledger protokolliert.
Das Abstimmledger zeigt auch die Differenzen der Funktionsbereichssalden zwischen FI und CO, die auf Grund interner Verrechnungen innerhalb des CO entstanden sind.
Zum Periodenschluß können, auf Basis der Belege des Abstimmledgers, Korrekturbuchungen für das FI erzeugt werden. Diese Korrekturbuchungen führen zu Be- und Entlastung der beteiligten Funktionsbereiche. Anschließend kann eine abgestimmte GuV erstellt werden.

Verwalten der Verkehrszahlen

Zusätzlich zum Hauptbuch wird optional ein weiteres Buch (UKV Ledger 0F) geführt. In diesem Buch können sämtliche FI-relevante Geschäftsvorfälle fortgeschrieben werden. Die Verkehrszahlen werden, im Unterschied zum Hauptbuch, zusätzlich nach Funktionsbereichen verwaltet.

Zu 4.0 werden das Hauptbuch und das neue UKV-Buch zusammengeführt.

GuV-Erstellung basierend auf dem neuen UKV-Buch

Das Erstellen der GuV nach dem Umsatzkostenverfahren erfolgt aus dem neuen UKV-Buch. Dazu steht Ihnen ein Musterreport als Vorlage zur Verfügung.

Auswirkungen auf das Customizing

Technische Realisierung des Umsatzkostenverfahrens im SAP-System

  1. Festlegung und Bestimmung der Funktionsbereiche
    1. Definition der Funktionsbereiche als Unternehmensstammdaten
      Die Funktionsbereiche sind als Stammdaten über den Einführungsleitfaden Unternehmensstruktur anzulegen.
      Weitere Informationen hierzu finden Sie im Einführungsleitfaden "Unternehmensstruktur" in der Dokumentation zum Arbeitsschritt "Funktionsbereich anlegen".
    2. Pflege der Substitution zum Zeitpunkt FI-5 als Voraussetzung zur automatischen Ableitung der Funktionsbereiche auf Belegebene
      Im Customizing des FI werden die Ableitungsregeln zur Funktionsbereichsfindung definiert.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Einführungsleitfaden "Grundeinstellungen Finanzwesen" in der Dokumentation zum Arbeitsschritt "Umsatzkostenverfahren vorbereiten".

  1. Aktivierung der Anreicherung des Funktionsbereichs je Buchungskreis
    An gleicher Stelle wird die Substitution aktiviert, d.h. der Funktionsbereich wird beim Buchen der FI-relevanten Geschäftsvorfälle, entsprechend den Substitutionsregeln, in den Belegen fortgeschrieben.
  • Definition der Fortschreibung in die Tabellen des UKV-Ledgers im FI-SL Customizing
    Das Fortschreiben der Verkehrszahlen wird durch entsprechendes Customizing der Speziellen Ledger erreicht. Zuerst erfolgt die Zuordnung des/der UKV Buchungskreise zum Ledger 0F. Dann werden die Vorgänge über die Funktion "Vorgänge wie Hauptbuch" dem Ledger 0F zugeordnet. Als Feldübertragung ist 0F00 auszuwählen.
    Weitere Informationen hierzu finden Sie im Einführungsleitfaden "Spezielle Ledger" in der Dokumentation zum Arbeitsschritt "Buchungskreise pflegen".
  • Periodenabschluß: CO-Daten per Abstimmledger ins FI
    Im Anwendungsmenü des Controlling unter Kostenarten wird die Kontenfindung definiert. Der Abstimmlauf wird an gleicher Stelle angestoßen.
  • Auswertungen mit ReportPainter/ReportWriter
    Die ausgelieferten Reports der Berichtsgruppe 0F1 dienen als Muster zum Erstellen eigener Reports. Die Reports sind über das Infosystem Finanzwesen erreichbar.
  • Planungen

    Zu 4.0 werden das neue UKV-Buch und das Hauptbuch zusammengeführt.






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    Length: 8039 Date: 20240523 Time: 172558     sap01-206 ( 120 ms )