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Supersession ( RELNISAUTO_SUS_20_SUP )

Supersession ( RELNISAUTO_SUS_20_SUP )

BAL Application Log Documentation   TXBHW - Original Tax Base Amount in Local Currency  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
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Kurztext

Supersession

Funktionsumfang

Veränderungen von Materialien in Design, Form oder Funktion führen besonders im Ersatzteilhandel zu einem stetigen Ersetzungsprozeß. Veraltete Teile werden durch neue Versionen desselben Teils ersetzt. Dieser Prozeß kann nun mit dem SAP-System abgebildet werden. Die neue Funktion ist insbesondere für Verteilzentren großer Hersteller gedacht, bietet aber auch den Herstellern selbst und den Händlern Vorteile bei der Abwicklung der Ersatzteilbeschaffung.

Wenn zum Beispiel Teil A durch Teil B ersetzt werden muß, so entsteht durch dieses Ersetzen eine Beziehung zwischen Teil A und Teil B. Diese Beziehung wird durch eine Kette dokumentiert, in der Teile einander ablösen. A z.B. wird durch B ersetzt. B wiederum kann durch C ersetzt werden und C von D. Dabei kann der Austausch einseitig oder gegenseitig bzw. vollständig sein. Zum Beispiel kann A von B, B aber nicht von A ersetzt werden; dann ist der Austausch einseitig. Wenn B von C und umgekehrt C von B ersetzt werden kann, ist der Austausch vollständig.

Der Prozeß hat Auswirkungen auf die ganze Supply-Chain, da die Materialersetzungen in allen logistischen Bereichen interpretiert werden müssen. Die Ersetzung eines Materials erfordert demnach die Berücksichtigung im Verkauf, in der Beschaffung, der Materialbedarfsplanung, der Prognose und im Bestand, also in allen Kernprozessen der Supply-Chain. Für das neue Material müssen außerdem Ersetzungsregeln und Gültigkeitsdaten festgelegt werden.

Folgende spezifische Funktionen des SAP-Automotive-Systems sowie Standardfunktionen des R/3 bilden zusammen den Gesamtprozeß von Supersession:

  • Stammdaten: In einer Plegefunktion können Sie Ersetzungsketten anlegen, ändern, erweitern oder auch löschen. Ersetzungstyp, Gültigkeitsdatum und Ursache definieren eine Ersetzung. Zusätzlich zur manuellen Pflege der Ersetzungsketten erlaubt ein Funktionsbaustein die Übertragung von Daten zu Ersetzungen von einem Fremd- in das SAP-System. Die Daten, welche Materialersetzungen beschreiben, werden im R/3 in eine Kette umgesetzt.
  • Einkauf: Wenn im laufenden Beschaffungsprozeß ein Material gegen ein anderes ausgetauscht wird oder Ihr Lieferant (bzw. der Hersteller) ein bestimmtes Teil nicht liefern kann, müssen verschiedene Dokumente des Einkaufs nach Empfang der Ersetzungsinformation vom Lieferanten nachträglich angepaßt werden. Der Anstoß für einen Materialaustausch geht in der Regel vom Hersteller aus: Er teilt dem Einkäufer z.B. eines Verteilzentrums den Austausch über Dokumente, wie Angebot, Auftragsbestätigung, Lieferavis oder Rechnung, die per EDI eingehn, mit. Im System des Einkäufers werden die ursprünglichen Einkaufsdokumente (wie z.B. die Bestellung) angepaßt, d.h. das Teil wird automatisch ersetzt. In den Dokumenten Anfrage und Bestellung existiert zusätzlich eine neue Austauschfunktion, die die Ersetzung des bestellten Teils durch ein anderes Mitglied der Ersetzungskette ermöglicht. Dieser Austauschfunktion ist von Nutzen, falls der Einkäufer beim Anlegen der Bestellung versucht, ein nicht mehr aktuelles Teil zu bestellen. Das System vergleicht dabei das in der Pflege der Ersetzungsketten eingegebene Gültigkeitsdatum mit dem Bestelldatum. Wenn das angeforderte oder bestellte Material nicht mehr gültig ist, gibt das System eine entsprechende Warnmeldung aus. Für den Wareneingang oder die Rechnungsprüfung modifizieren Sie ebenfalls die Bestellung für den Fall, daß Sie erst mit der Rechnung von dem Austausch erfahren.
  • Bedarfsplanung: Erweiterungen in der Materialbedarfsplanung ermöglichen die gemeinsame Planung der Supersession-Teile. Die Planung beginnt beim ersten Teil der Ersetzungskette. Die Planungssituation wird zum Auslaufzeitpunkt auf das Nachfolgeteil übertragen. Das MRP erfaßt somit Unter- und Überdeckungssituationen und schiebt sie weiter auf das nächste Teil in der Kette. Die Planung des Nachfolgeteils berücksichtigt die Unter- und Überdeckungssituation des Vorgängerteils. Es werden grundsätzlich immer alle Teile der Kette geplant. Gültigkeitsdatum und Ersetzungstyp werden bei der Planung berücksichtigt. Erweiterungen in der Bedarfs- und Bestandsliste sowie in der Dispositionsliste ermöglichen einen Überblick über Bedarfe und Zugänge aller Teile der Kette auf einem Bildschirm.
  • Prognose: Mit der verbrauchsgesteuerten Prognoserechnung können Prognosebedarfe für die Ersetzungsketten erstellt werden. Prognosebedarfe werden für das aktuell gültige Teil der Ersetzungskette erstellt. Dabei basiert die Erstellung der Prognosebedarfe auf den Verbrauchswerten aller gültigen Teile der Kette.
  • Vertrieb: Die Kundenauftragserfassung stößt die regelbasierte Verfügbarbeitsprüfung im APO an. Dabei kann das bestellte Teil im Kundenauftrag im Supersession-Szenario durch ein Nachfolgerteil bestätigt werden. Das bestellte Teil durch durch Teile aus alternativen Lokationen bestätigt werden ("Multiple Warehouse Allocation"). Drei Verkaufsstrategien werden dabei von der ATP-Prüfung berücksichtigt:
  • Die Beschaffung aus priorisierten Lagerhäusern: Es wird nach einer festgelegten Hierarchie von Lagern gesucht.

  • Die Aufbrauchsstrategie: Es werden zunächst die alten Lagerbestände aufgebraucht.

  • Eine Kombination aus beiden Strategien.

Stornierungen und Änderungen von Kundenaufträgen, eine Erweiterung der Supersession-Kette oder ein unerwarteter Wareneingang eines alten Teils erfordern eine Neuterminierung. Bei der APO Neuterminierung werden Bedarfe und Zugänge, vor allem unbestätigte Bedarfe oder noch nicht zugeordnete Zugänge, unter Berücksichtigung der Regeln im APO, die auf Supersession ausgerichtet sind, neu interpretiert. Die Neuterminierung sollte vor Planung einer Lieferung und vor der Bedarfsplanung durchgeführt werden.
  • Erweiterte Bestandsübersicht: Die Bestandsübersicht zeigt auf einem zusätzlichen Bild die Bestandssituation aller Mitglieder der Ersetzungskette auf einen Blick an.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Für die regelbasierte ATP-Prüfung werden die Supersession-Daten durch Schnittstellen (CIF) an das APO-System übertragen.

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Im Customizing können Sie mögliche Ursachen für einen Materialaustausch definieren. In der Anwendung geben Sie bei der Pflege der Ketten die Ursache für den Materialaustausch an.

Weitere Informationen






General Data in Customer Master   TXBHW - Original Tax Base Amount in Local Currency  
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Length: 7829 Date: 20240523 Time: 230614     sap01-206 ( 186 ms )