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Saisonale Beschaffung (neu) ( RELNMM_PUR_SAISPO_600ISR )

Saisonale Beschaffung (neu) ( RELNMM_PUR_SAISPO_600ISR )

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Kurztext

Saisonale Beschaffung (neu)

Verwendung

Ab SAP ECC Enterprise Extension Retail 6.0 (EA-RET 600)stehen Ihnen die Prozesse der saisonalen Beschaffung zur Verfügung, mit denen Sie Einkaufsvorgänge bearbeiten, die speziell auf die Erfordernisse zum saisonalen Einkauf von Handelswaren, wie zum Beispiel aus dem Bereich Mode, abgestimmt sind. Hauptzielgruppe sind Einkäufer, die saisonale Artikel beschaffen.

Die saisonale Beschaffung verwendet zur Anzeige und Bearbeitung Ihrer Daten die folgenden Workbench-Anwendungen mit konzeptionell einheitlich aufgebauter Benutzungsoberfläche. Die Workbenches setzen sich jeweils aus einem über Selektionsreport generierten Arbeitsvorrat und auswahlabhängigen Folgebildern zusammen, die auf dem UI als sog. Anwendungsfunktionen in ALV Grid Controls repräsentiert sind. Sie können von einer Workbench jeweils in alle anderen verzweigen:

  • Bestellmanager mit Absprungmöglichkeit in:
  • Bestellliste

  • Gruppierter Bestellbeleg

  • Bestellung

  • OTB-Beschaffung [OTB steht für "Open-to-Buy"] mit folgenden Ausprägungen:
  • OTB-Beschaffung: Belegänderungen

  • OTB-Beschaffung: Sonderfreigabe

  • OTB-Monitor
  • Bestellmonitor reagierend
  • Bestellmonitor agierend
  • Kontraktmonitor

Zentrale Workbench ist der Bestellmanagermit Funktionen zum Anlegen und Bearbeiten von Bestelllisten und Bestellbelegen. Aufgrund der oft langen Zeitspanne zwischen Budgetierung, Bestellung und Lieferung der Ware unterstützt Sie das System mit einer automatischen Terminierung(s.u). Beim Generieren und manuellen Anlegen von Bestellungen führt die Bestellabwicklung der saisonalen Beschaffung eine integrierte OTB-Prüfung durch. Darüber hinaus bindet die saisonale Beschaffung mehrere Anwendungen zum Beschaffungsmonitoring ein, mit dem Sie operative Termine, Budgets und Kontrakte überwachen und bei Bedarf steuernd eingreifen können.

Die saisonale Beschaffung kann u.a. Plandaten, die in SAP ECC selbst vorliegen, wie etwa Daten der operativen Sortimentsplanung und -steuerung (OSPS) sowie geplante Budgets aus SAP BI verarbeiten. Damit sind die Planungs- und operativen Prozesse durchgängig integriert. Sie können Beschaffungspositionen jedoch auch manuell und ohne Bezug zur OSPS erfassen.

Der Gesamtprozess verläuft im Wesentlichen folgendermaßen ab:

  1. In OSPSplanen Sie, welche Artikel in welcher Menge zu einem bestimmten Zeitpunkt im Sortiment Ihrer Filiale oder Ihres Verteilzentrums verfügbar sein sollen und übergeben diese Positionen an die Bestellliste.
  2. Abhängig von Ihrer Selektion sammelt das System in der Bestelllistepotentielle Bestellpositionen und stellt damit einen ersten Arbeitsvorrat für zu generierende Bestellungen bereit. Beim Hinzufügen neuer Positionen in die Bestellliste unterstützt Sie die Schnellerfassung. Sie bietet ähnliche Vorteile wie die Kopierfunktion, leert jedoch zur benutzerfreundlicheren Eingabe die variablen Feldwerte (z.B. Artikel, Menge etc.).
    Aus der Bestellliste legen Sie entweder gruppierte Bestellbelege oder Bestellungen an. Die Bestellliste meldet den geänderten Bearbeitungsstatus der Position an OSPS zurück; anschließend erfolgt ebenso für den gruppierten Bestellbeleg und die Bestellung eine Statusrückmeldung.
  3. Im gruppierten Bestellbeleg (GBB) bündelt das System die Positionen nach festen (z.B. Lieferant) und variablen Kriterien (z.B. nach Betrieb). Sie können Positionen manuell ergänzen und herauslösen. Positionen mit Bezug zur Bestellliste, die Sie aus dem GBB löschen herauslösen, übernimmt das System zurück in die Bestellliste.
Pro gruppiertem Bestellbeleg können Sie, wenn genügend Budget verfügbar ist, jeweils eine Bestellung erzeugen.
  1. Die OTB-Prüfung prüft, ob für den gesamten Beleg oder pro Position genügend Budget vorhanden ist. Eine OTB-Prüfung erfolgt (sofern aktiviert) immer beim Anlegen oder Ändern einer Bestellung.
  2. Über die OTB-Beschaffung können Sie für einen Beleg, der die OTB-Prüfung mit negativem Ergebnis durchlief, verfügbares Budget beschaffen.
Wenn kein ausreichendes Budget vorhanden ist, können Sie keine Bestellung anlegen. Indem Sie z.B. andere Belege ändern, die zum selben Budget gehören, können Sie Budget freisetzen und damit ein positives Ergebnis der OTB-Prüfung herbeiführen.
Sind die genannten Belegänderungen nicht möglich, steht Ihnen auch die Sonderfreigabezur Verfügung, bei der Sie von einem Verantwortlichen die Genehmigung zur Budgetüberziehung einholen können und dadurch Budget verfügbar machen.
  1. Wenn die OTB-Prüfung ausreichendes Budget ermittelt, können Sie die Bestellung generieren und, ggf. nach einer Freigabe, an den Lieferanten übersenden. Die Bestellung meldet den Status, dass der geplante Artikel bestellt wurde, an OSPS zurück.

Filialreine Lieferantenbestellung

Die saisonale Beschaffung unterstützt ein einstufiges Cross-Docking-Verfahren mit Vorkommissionierung, bei dem pro Filiale genau eine externe Lieferantenbestellung generiert wird. Während das Cross-Docking die Warenbewegung im Verteilzentrum (VZ) erleichtert, erhöht andererseits die Generierung der filialreinen Lieferantenbestellungen die Anzahl der Bestellbelege im System. Darüber hinaus unterstützt das o.g. Verfahren abnehmerreine Lieferantenbestellungen aus dem Aufteiler und der Sammelbestellung.

Kontrakt

Die Bestellabwicklung der saisonalen Beschaffung erweitert das Kontraktmangement um Funktionen zur Budgetierung. Wenn Sie Open-to-Buy für Ihre Beschaffungsprozesse einsetzen, können Sie darüber hinaus auch für Kontrakte Budgets kontrollieren. Hier verwendet das System, abweichend von der OTB-Prüfung, eine eigene Logik zur OTB-Vormerkung von Kontraktbudgets. Das System legt dabei für OTB-relevante Kontrakte ein Kontrakt-Innenverhältnis an, das Sie manuell bearbeiten können.

Die OTB-Prüfung für Bestellbelege können Sie weiterhin einsetzen, ohne dass Sie zugleich eine Vormerkung für Kontrakte verwenden.

Das System ermittelt Kontrakte automatisch in der Bestellliste. Im GBB und in der Bestellung können Sie zu ausgewählten Positionen eine Kontraktfindung manuell aufrufen.

Terminierung

Im Rahmen der Prozesse zur saisonalen Beschaffung erfolgt eine automatische Terminierung, z.B. die Berechnung des Lieferdatums aus dem Bestelldatum. Die Termine ergeben sich aus der Transportkette. Sie enthält die einzelnen Transportzeiten pro Streckenabschnitt entlang des Transportweges. Das System legt die berechneten Termine in einer Terminleiste ab und überwacht sie im weiteren Verlauf des Geschäftsprozesses im Bestellmonitoring. Die Terminleiste erscheint in allen Belegen der saisonalen Beschaffung.

Jeder operative Termin kann als Starttermin für die Berechnung der abhängigen Termine dienen. Die Änderung der Termine können Sie manuell oder automatisch durchführen; die automatischen Änderungen können bei Terminüberschreitungen erfolgen. Wenn der Anwender einen vom System berechneten Termin ändert, berechnet die Terminierung alle abhängigen Termine neu. Das System verwendet, abhängig vom Starttermin der Transportkette, folgende Terminierungslogik:

Vorwärtsterminierung

Wenn der späteste Bestelltermin als Starttermin definiert ist, berechnet das System alle übrigen Termine automatisch durch Vorwärtsterminierung.

Rückwärtsterminierung

Wenn der Wareneingang bei der Filiale bzw. beim Verteilzentrum als Starttermin definiert ist, rechnet das System mittels Rückwärtsterminierung bis zum spätesten Bestelltermin.

An folgenden Stellen kann die Terminierung durchlaufen werden:

  • in OSPS
Die errechneten Termine werden bei der Freigabe der Positionen in die Bestellliste übernommen. Sollten die in OSPS geplanten Termine im Laufe der Prozessbearbeitung nicht mehr realistisch sein (z.B. das späteste Bestelldatum wurde überschritten), führt das System eine Neuterminierung durch. In den Bestelltransaktionen werden die Termine pro Bestellposition in einer Terminleiste gespeichert und anschließend an das SAP Event Management (SAP EM) übergeben.
  • in der Bestellabwicklung
Die Berechnung der Termine erfolgt hier beim manuellen Anlegen. Die Termine werden pro Bestellposition in einer Terminleiste gesichert und anschließend an SAP EM übergeben.

SAP EM übernimmt die Überwachung der Termine. SAP EM erzeugt pro Bestellposition einen Event-Handler und überträgt die Statusänderung der Termine zurück an das SAP ECC. Dies versetzt Sie in der Lage, die Einhaltung Ihrer Termine positionsgenau zu überwachen.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Weitere Informationen

Hier finden Sie weitere Informationen:

  • zur saisonalen Beschaffung, in der Dokumentation von SAP Retail (SAP-Bibliothek -> Logistik-> SAP Retail) unter Einkauf-> Saisonale Beschaffung.





ABAP Short Reference   BAL_S_LOG - Application Log: Log header data  
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Length: 13053 Date: 20240523 Time: 194648     sap01-206 ( 218 ms )