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WM: Materialbereitstellung für Serienfertigung ( RELNMM_WM_31G_MATSTAGING )

WM: Materialbereitstellung für Serienfertigung ( RELNMM_WM_31G_MATSTAGING )

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Kurztext

WM: Materialbereitstellung für Serienfertigung

Beschreibung

Bis Release 3.0F war die WM-Bereitstellung für Serienfertigung über die Kommissionierteile und Kistenteile möglich. Die beiden Bereitstellungsarten werden wie folgt verwendet:

  • Kommissionierteile
    Die Bereitstellung dieser Teile erfolgt vorgangsbezogen. Pro Material und Einteilung wird eine Bereitstellung angefordert. Dabei werden die angeforderten Mengen in den Reservierungen (Sekundärbedarfen) fortgeschrieben.
  • Kistenteile
    Die Bereitstellung für diese Teile erfolgt immer nach Bedarf in einer festdefinierten Höhe und wird explizit über die dafür vorgesehene Transaktion (LP11) ausgelöst.

Die direkte vorgangsbezogene Kommissionierung innerhalb der Serienfertigung hat folgende Nachteile:

  • Wird eine Produktionseinteilung (PE), für die bereits eine Bereitstellung erfolgte, geändert, so geht eventuell (durch neuen MRP-Lauf oder durch Änderungen im Planungstableau) die Information über die bereits angeforderte Menge verloren und es kann zu einer wiederholten Bereitstellung kommen.
  • Die Bereitstellung erfolgt immer mit Bezug zu den auf der Datenbank gespeicherten Sekundärbedarfen des Planauftrags. Stücklistenänderungen werden hier nicht berücksichtigt. Da beim Backflush in der Regel die Stückliste neu aufgelöst wird, ergeben sich Diskrepanzen zwischen der bereitgestellten und der zurückgemeldeten Menge.
  • Wegen der möglichen Diskrepanz zwischen Planauftragliste und aktueller Stückliste ist die WM-Bereitstellung in der Materialbereitstellungsliste nur dann möglich, wenn Sekundärbedarfe von der Datenbank gelesen und nicht durch Stücklistenneuauflösung ermittelt werden.
  • Eine mengenmäßige Bereitstellung (z.B. Bereitstellung von Teilmengen) ist nicht möglich.

Aus den vielen Nachteilen der direkten Bereitstellung über die Kommissionierteile resultiert die Notwendigkeit der Unterstützung einer rein mengenmäßigen Bereitstellung. Nun werden mit Release 3.1G auch die Abrufteile für die Serienfertigung unterstüzt.

Vorteile der Bereitstellung über Abrufteile:

  • Eine mengenbezogene Arbeitsweise der Bereitstellung ist möglich. Alle über die Materialbereitstellungsliste ermittelten Sekundärbedarfe (dies kann hierbei auch auf Basis der aktuellen Stückliste geschehen) werden summarisch pro Material und Produktionsversorgungsbereich betrachtet. Dabei können Teilmengen angefordert und das Plandatum der Bereitstellung explizit definiert werden.
  • Die Bereitstellung reagiert flexibel auf die Änderungen der Produktionsplanung und der Stücklisten.

Auf der Basis von Abrufteilen verläuft damit die Materialbereitstellung innerhalb eines WM-Lagers völlig analog zu der Vorgehensweise, die bisher in der Materialbereitstellungsliste auf Bestandsführungsebene (Lagerort) unterstützt wurde.

Verschiedene Sichten der Bereitstellungsliste

Die Materialbereitsellungsliste (Pull-Liste) betrachtet in der zunächst dargestellten Hauptsicht die einzelnen Komponenten aus Sicht der Bestandsführung. Bei der Berechnung der fehlenden Mengen der einzelnen Komponenten wird der gesamte Bedarf der selektierten Sekundärdarfe gegen den Lagerortbestand geprüft.

Aus WM-Sicht stellt das Gesamtlager aber eine viel zu grobe Einheit für die Betrachtung eines Produktionsbereichs dar, da es typischerweise mehrere andere Produktionsbereiche, Reservelager und auch zentrale Nachschublager umfaßt.

Bei den Kommissionierteilen kann auf eine detaillierte Sicht auf die Bestände einzelner Produktionsversorgungsbereiche verzichtet werden, da die Anforderung immer zu einer Einteilung in voller Höhe erfolgt, unabhängig von bereits an der Linie liegenden Beständen.

Anders sieht es bei den Abrufteilen, also bei der mengenbezogenen Bereitstellung aus. Die Planung von Bereitstellungsmengen erfolgt hier auf Basis der am Produktionsversorgungsbereich bereits physisch vorhandenen Mengen, die den anfallenden Bedarfen gegenübergestellt werden.

Um eine solche Information umfassende, detallierte Darstellung der Bestands- und Bedarfssituation innerhalb des WM-Lagers und damit eine gezielte WM-Bereitstellung für Abrufteile zu ermöglichen, wurde eine weitere Sicht in die Materialbereitstellungsliste integriert.

Folgende Informationen werden in der Anzeige präsentiert:

  • Der gesamte Bedarf
  • Der Bestand auf dem Produktionslagerplatz
  • Die bereits als Bereitstellung angeforderte Menge (Transportbedarfsmenge)
  • Die verfügbare Menge in Reservelagern
  • Die daraus resultierende offene bereitzustellende Menge

Basierend auf diesen Werten läßt sich dann die WM-Bereitstellung anstoßen.

Anmerkungen zur Selektion:

Die Auswahl der Selektionsart hat wesentlichen Einfluß darauf, welche Arten der WM-Bereitstellung in der Materialbereistellungsliste unterstützt werden. Die Kommissionierteile lassen sich über Serien-/Planaufträge, nicht aber mit der aktuellen Stücklistenauflösung bereitstellen. Die Abrufteile können dagegen auch dann bereitgestellt werden, wenn bei der Sekundärbedarfsermittlung auf die aktuelle Stückliste zurückgegriffen wird.

Die WM-Bereitstellung nach Fertigungsauftrag ist grundsätzlich über die Materialbereitstellungsliste nicht möglich.

Bei der weiteren Selektion nach Serien-/Planaufträgen ist folgendes zu beachten:
In der Materialbereitstellungsliste erfolgt zur Ermittlung der Fehlmengen lediglich ein Vergleich der aktuellen Bestände mit den über die Selektion ermittelten Bedarfen. Es findet keine dynamische Verfügbarkeitsprüfung statt! Dies gilt sowohl für die Lagerortebene in der Hauptsicht als auch für die PVB-Ebene (Lagerplatzbestände) in der Abrufteilesicht.

Deshalb ist es notwendig, daß für eine korrekte Darstellung der Fehlmengensituation einer Komponente am Lagerort bzw. PVB alle anfallenden Bedarfe gleichzeitig bearbeitet werden.

Beispiel für eine falsche Anwendung:

  • Die erste Anforderung wird für eine bestimmte Fertigungslinie und einen Zeitraum bis 10.03.97 angestoßen. Alle Sekundärbedarfe zu dieser Selektion ergeben für eine bestimmte Komponente einen Gesamtbedarf von 100 St. Da kein Bestand am PVB vorgefunden wurde, wird der volle Bedarf angefordet, d.h. es wird ein Transportbedarf über 100 St. erzeugt.
  • Eine zweite Anforderung für die gleiche Fertigungslinie wird über einen Selektion mit Produktionszeitraum von 11.03.97 bis 20.03.97 initiiert. Hier wird ein Gesamtbedarf von 50 St ermittelt. Da für dieses Material bereits ein Transportbedarf über 100 St erzeugt wurde, wird keine neue Anforderung veranlaßt. Diese Selektion der Bereitstellung führt damit zu einem falschen Ergebnis.

Richtig wäre:

  • Beim zweiten Aufruf muß über einen in der Vergangenheit offenen Zeitraum bis zum 20.03.97 angefordert werden, damit der Gesamtbedarf von 150 St erkannt wird. Da es bereits einen Transportbedarf über 100 St gibt, würde dann die korrekte Anforderung über 50 St veranlaßt.

Einfluß auf den Datenbestand im Fehlerfall

Soft-/Hardwarevoraussetzungen

Besonderheiten bei der Installation

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Auswirkungen auf Batch-Input

Änderungen an der Oberfläche

Um die Änderungen in der Vorgehensweise zu beschreiben, fangen wir bei der Materialbereitstellungsliste "Bereitstellungsliste / Planauftrag" im PP-System an.

  1. Wählen Sie Logistik -> Produktion -> Serienfertigung, dann Auswertungen -> MatBerListe.
    Wählen Sie eine entsprechende Selektionsart und drücken Sie ENTER, um das Hauptselektionsbild zu bekommen. Hier können Sie eine Selektion der Bedarfe vornehmen, indem Sie beispielsweise den Serienauftrag und das Ende-Datum für den Fertigungszeitraum angeben. Wählen Sie AUSFÜHREN.
    Das System zeigt das Übersichtsbild für die Materialkomponenten mit der Gesamtbedarfsmenge und der Fehlmenge (bezogen auf den Lagerortbestand), die noch für die Fertigung benötigt wird. Auf diesem Bild sind die für die WM-Bereitstellung relevanten Materialien mit einem Bereitstellungskennzeichen versehen.
  2. Um die Abrufteile zu bearbeiten, markieren Sie die Materialien mit dem Bereitstellungskennzeichen 3 und wählen Sie Bearbeiten -> WM-Materialbereitstellung ausgehend von der Hauptmenüleiste.
    Das System zeigt das WM-Materialbereitstellungs-Dialogfenster.

    Bis Release 3.1G bot das Dialogfenster, das in der Transaktion zur Bearbeitung der Bereitstellungsliste in PP angezeigt wurde, nur die Möglichkeit an, die Materialbereitstellung für die Kommissionierteile durchzuführen. Aus diesem Dialogfenster heraus können Sie nun die Materialbereitstellung für die Abrufteile durchführen. Es gibt drei Möglichkeiten:
  • Anzeigen

  • Dialog (Ausführen im Vordergrund)

  • Hintergrund (Ausführen im Hintergrund)

    Wenn Sie Dialog bzw. Anzeigen wählen und es ist mehr als ein Produktionsversorgungsbereich (PVB) für die WM-Bereitstellung beteiligt, zeigt das System ein zweites Dialogfenster, aus dem heraus Sie die einzelnen PVBs selektieren können.
    Nachdem Sie die Selektion der PVBs vorgenommen haben, gelangen Sie zum Übersichtsbild der WM-Bereitstellung für Abrufteile.
    Auf diesem Bildschirmbild bezogen auf einen PVB sind die Bedarfsmengen, die Mengen, für die ein Transportbedarf bereits erstellt wurde, und die vergügbare Menge auf dem Produktionslagerplatz und in Reservelagern für die einzelnen Komponenten aufgeführt.
    Die vom System ermittelte Anforderungsmenge und die zusätzlichen Infodaten für die Transportbedarfserstellung, z.B. Plandatum und Uhrzeit für die Materialbereitstellung, können manuell geändert werden.

  1. Sobald Sie die Anforderungsmenge entsprechend Ihrem Bedarf modifiziert haben, wählen Sie die WM-Materialbereitstellung, um die Materialbereitstellung für den PVB einzuleiten. Um zusätzliche PVBs zu bearbeiten, wählen Sie Bearbeiten -> Nächster PVB. Wenn Sie Sichern wählen, werden alle bereits in die Wege geleiteten Materialbereitstellungstransaktionen gesichert und das System kehrt zum WM-Bereitstellungs-Dialogfenster zurück.

Aktionen zum Beheben von Fehlern am Datenbestand

Abhängige Funktionen

Planungen

Weitere Hinweise






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Length: 12768 Date: 20240523 Time: 221314     sap01-206 ( 226 ms )