Ansicht
Dokumentation

Einführung der dezentralen Prozesskoordination ( RELNPI_470_DECENTRALPMA )

Einführung der dezentralen Prozesskoordination ( RELNPI_470_DECENTRALPMA )

General Material Data   SUBST_MERGE_LIST - merge external lists to one complete list with #if... logic for R3up  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
SAP E-Book

Kurztext

Einführung der dezentralen Prozesskoordination

Verwendung

Ab SAP R/3 Enterprise SCM E xtension 1.10 (EA_APPL 110)haben Sie die Möglichkeit, die Prozesskoordination entkoppelt in einem dezentralen SAP-R/3-System zu führen. D.h. auf Betriebsebene wird zusätzlich ein SAP-R/3-System installiert, das nur Daten für die Produktionsausführung enthält. Durch die Entkopplung vom zentralen, unternehmensweiten SAP-R/3-System kann die Verfügbarkeit von produktionsnahenTeilfunktionen besser gewährleistet werden. So kann in Zeiten, in denen das zentrale SAP-R/3-System z.B. wegen eines Releasewechsels nicht zur Verfügung steht, die Produktion trotzdem ausgeführt werden.

Die Kommunikation zwischen zentralem und dezentralem SAP-R/3-System erfolgt über die PI-PCS-Schnittstelle. Sie können beliebig viele dezentrale SAP-R/3-Systeme an ein zentrales SAP-R/3-System koppeln. Über den Steuerrezeptempfänger definieren Sie, in welchem dezentralen System die Produktion ausgeführt werden soll.

Um Steuerrezepte an ein dezentrales System zu übergeben, müssen Sie diese an einen Steuerrezeptempfänger vom Typ 2 - Download an externes System, initiiert durch SAP-Prozesskoordination senden.

Szenario

Im zentralen SAP-R/3-System pflegen Sie in der Komponente Produktionsplanung - Prozessindustrie (PP-PI) wie bisher Stammdaten. Sie legen dort Prozessaufträge an und geben diese frei. Die nach Freigabe erzeugten Steuerrezepte werden über die PI-PCS-Schnittstelle in das dezentrale SAP-R/3-System übertragen. Dort werden die Steuerrezepte entweder in eine Herstellanweisung umgesetzt oder wieder über die PI-PCS-Schnittstelle an ein externes Prozessleitsystem weitergegeben.

Im dezentralen SAP-R/3-System arbeiten Sie die Herstellanweisung ab und melden Istdaten zurück. Die hieraus resultierenden Prozessmeldungen können Sie

  • an das zentrale System weiterleiten
    So werden Bestände aktualisiert und der Auftragsstatus fortgeschrieben. Auf diese Weise wird die Integration der Daten sichergestellt.
  • lokal im dezentralen System verarbeiten
    So können Sie die Daten an Fremdsysteme weiterleiten oder für spätere Analysen speichern.

Wenn die Steuerrezepte im dezentralen System von einem externen Prozessleitsystem abgearbeitet werden, kann dieses externe System seine Istdaten entweder an das dezentrale System oder direkt an das zentrale System zurückmelden.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Folgende Customizing-Einstellungen nehmen Sie im zentralen und dezentralen System vor:

Einstellungen im zentralen SAP-R/3-System

  1. Sie legen die RFC-Destination des dezentralen SAP-R/3-Systems an.
    RFC-Destination für Steuerrezeptempfänger definieren
  2. Sie definieren einen Steuerrezeptempfänger vom Typ 2 - Download an externes System, initiert durch SAP-Prozesskoordination, mit dem die für das dezentrale System vorgesehenen Steuerrezepte versendet werden sollen. Als Empfängeradresse geben Sie die RFC-Destination des dezentralen Systems an. Dieser Steuerrezeptempfänger muss den gleichen Namen haben wie der Empfänger im dezentralen System.
    Steuerrezeptempfänger definieren und einstellen
  3. Um den Status der Steuerrezepte im zentralen und dezentralen System korrekt zu aktualisieren, werden spezielle Prozessmeldungsarten und -empfänger benötigt.
    Sie kopieren für das zentrale System die von SAP ausgelieferten Prozessmeldungsarten und -empfänger in Ihre Werke.
    Vordefinierte Meldungsarten für zentrales SAP-R/3-System übernehmen

Einstellungen im dezentralen SAP-R/3-System

  1. Sie legen im dezentralen System die RFC-Destination des zentralen Systems an.
RFC-Destination für Steuerrezeptempfänger definieren
  1. Sie definieren einen Steuerrezeptempfänger, dessen Empfängertyp Sie beliebig auswählen können. Er muss jedoch den gleichen Namen haben wie der Steuerrezeptempfänger im zentralen System.
    Abhängig davon, wie die Steuerrezepte im dezentralen System verarbeitet werden sollen, müssen Sie den entsprechenden Empfängertyp wählen. Wenn Steuerrezepte von einem externen Prozessleitsystem verarbeitet werden sollen, müssen Sie als Empfängeradresse die RFC-Destination dieses Prozessleitsystems angeben.
Steuerrezeptempfänger definieren und einstellen
  1. Um den Status der Steuerrezepte im zentralen und dezentralen System korrekt zu aktualisieren, werden spezielle Prozessmeldungsarten und -empfänger benötigt.
    Sie kopieren für das dezentrale System die von SAP ausgelieferten Prozessmeldungsarten in Ihre Werke.
    Vordefinierte Meldungsarten für dezentrales SAP-R/3-System übernehmen
  2. Sie legen einen neuen Meldungsempfänger an, mit dem folgende Meldungsarten an das zentrale SAP-R/3-System rückgemeldet werden sollen:
  • Meldungsart PI_CRST2

  1. Sie passen die Meldungsarten an, die Sie für die Rückmeldung an das zentrale SAP-R/3-System verwenden wollen.
    1. Sie löschen die Zuordnung des Meldungsempfängers PI09 zur Meldungsart PI_CRST.
    2. Sie ordnen der Meldungsart PI_CRST2 den neuen Meldungsempfänger vom Typ 2 - Empfänger ist externe Funktion zu, den Sie zuvor im dezentralen SAP-R/3-System angelegt haben.
    3. Sie entscheiden, welche weiteren Meldungsarten an das zentrale SAP-R/3-System geschickt werden sollen (z.B. PI_CONS, PI_PROD). Sie löschen die Meldungsempfänger dieser Meldungsarten und ordnen ihnen ebenfalls den neu angelegten Meldungsempfänger vom Typ 2 - Empfänger ist externe Funktion zu.
      Beachten Sie, dass die verwendeten Prozessmeldungsarten und die darin enthaltenen Merkmale, Empfänger und Zielfelder im zentralen und im dezentralen System gleich sein müssen.
      Prozessmeldungsarten im dezentralen SAP-R/3-System einstellen
  2. Sie nehmen zusätzliche Einstellungen in der Merkmaldefinition vor.
    Im zentralen SAP-R/3-System werden in der Regel alle Stammdaten (z.B. Materialstämme) gepflegt. Wenn Sie im dezentralen System Merkmale wie PPPI_MATERIAL bewerten wollen, ist es hilfreich, alle relevanten Materialnummern auch dort über die Wertehilfe aufrufen zu können. Über die Standard-Wertehilfe stehen Ihnen diese Daten jedoch nicht zur Verfügung, sondern nur die im dezentralen System gepflegten Daten.
    Damit im dezentralen System auch die Stammdaten aus dem zentralen System über die Wertehilfe zur Verfügung stehen, müssen Sie in der Merkmaldefinition für jedes Merkmal die RFC-Destination des zentralen Systems angeben, in dem die Stammdaten gepflegt sind.
Beachten Sie, dass das jeweilige Merkmal auch im dezentralen System vorhanden sein muss und die gleichen technischen Eigenschaften (Format, Länge, Dezimalstellen, usw.) hat.
Rufen Sie dazu die IMG-Aktivität Merkmale für Prozessmeldungen im dezentralen SAP-R/3-System definieren auf und wählen Sie auf der Registerkarte Basisdatendie Drucktaste Proz.Koord.

Weitere Informationen






General Material Data   CPI1466 during Backup  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.

Length: 9851 Date: 20240523 Time: 190840     sap01-206 ( 153 ms )