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Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung im CTP-Prozess (neu) ( RELNSCM410_APO_PPDS_CTP )

Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung im CTP-Prozess (neu) ( RELNSCM410_APO_PPDS_CTP )

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Kurztext

Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung im CTP-Prozess (neu)

Verwendung

Der CTP-Prozess wurde zu SAP SCM 4.1 um die bucket-orientierte Kapazitätsprüfung erweitert. Diese Prüfung auf Basis der PP/DS-Bucket-Kapazität stellt ab SCM 4.1 das Standardverfahren im CTP-Prozess dar, mit dem das System die Kapazitätsverfügbarkeitsprüfung und die Kapazitätsreservierung von wichtigen Ressourcen (Engpassressourcen) durchführt.

Bis SAP SCM 4.0 konnte im Rahmen des CTP-Prozesses nur eine zeitgenaue Einplanung der Kundenaufträge auf Basis der zeitkontinuierlichen Kapazität einer Ressource mit der Strategie Lücke suchen durchgeführt werden. Dies war mit folgenden Nachteilen verbunden:

  • Bei der Einplanung auf Basis der zeitkontinuierlichen Kapazität einer Ressource entstehen Lücken unterschiedlicher Größe bei der Ressourcenbelegung, die kaum von anderen Aufträgen genutzt werden können.
  • Bei Verwendung von reihenfolgeabhängigen Rüstaktivitäten können die Aufträge durch den zufälligen Kundenauftragseingang in ungünstiger Rüstreihenfolge eingelastet werden. Dadurch wird zuviel Kapazität für das Rüsten verbraucht und man erzielt eine ungünstige Kapazitätsauslastung.
  • Ebenfalls problematisch ist die Anwendung der zeitgenauen CTP-Prüfung über mehrere Fertigungsstufen. Die lückenhaften Belegungen der Ressourcen addieren sich mit jeder geprüften Stufe und führen dazu, dass sich die Durchlaufzeit der Aufträge erhöht. Der von der CTP-Prüfung ermittelte Liefertermin liegt eventuell soweit in der Zukunft, dass er nicht mehr realistisch ist.

Um diese Nachteile zu vermeiden, wurde zu SAP SCM 4.1 im PP/DS die Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung eingeführt. Das Hauptziel der bucket-orientierte Kapazitätsprüfung ist die Verbesserung der Kapazitätsauslastung, indem eine lückenhafte Kapazitätsbelegung vermieden wird. Dies wird erreicht, indem das System die verfügbare Kapazität pro Periode (Bucket) prüft und reserviert. Ein Bucket kann dabei z.B. einen Tag oder eine Woche umfassen. Aufgrund der periodenorientierten Kapazitätsprüfung kann das System viel mehr Aufträge einlasten, da das System versucht die Kapazität eines Buckets, z.B. ein Tag mit 8h, möglichst vollständig auszunutzen.

Vorteile der Bucket-orientierten Kapazitätsprüfung im CTP-Prozess

  • Das System ermittelt realisierbare Liefertermine und legt die Planaufträge mit relativ hoher Kapazitätsauslastung an.
  • Aufgrund der vereinfachten Kapazitätsprüfung und Terminierung kann das System im CTP-Prozess sehr schnell Planaufträge generieren. Der Vertriebsmitarbeiter kann unabhängig vom Produktionsplaner Kundenaufträge verbindlich bestätigen.
  • Innerhalb einer CTP-Prüfung können mehrere Ressourcen finit beplant werden, ohne dass sich die Durchlaufzeit unnötig vergrößert.

Voraussetzungen

  • Sie können die bucket-orientierte Kapazitätsprüfung nur für folgende Ressourcentypen durchführen:
  • Single-Activity-Ressource

  • Single-Misch-Ressource

  • Multi-Activity-Ressource (dimensionslos angelegt)

  • Multi-Misch-Ressource (dimensionslos angelegt)

  • Die zu prüfende Ressource muss folgende Einstellungen besitzen:
  • Sie haben das Kennzeichen Finite Planung im Register Allgemeine Datengesetzt.

  • Sie haben die Parameter für die zeitkontinuierliche Kapazität festgelegt.

  • Sie haben im Register PP/DS-Bucket-Kap. die Parameter für die PP/DS-Bucket-Kapazität gepflegt:

Bucket-Definition
Bucket-Schema
Bucket-FaktorFinite Kapazität
  • Mit Hilfe der Funktionstaste Bucket-Kapazität können Sie die Kapazitätsprofile, z.B. Kapazität pro Bucket in Stunden, anzeigen.

  • Die zu prüfende Ressource muss in einem PPM oder in einem PDS im Modus einer Aktivität als Primärressource zugeordnet sein und das Kennzeichen Kalenderressource muss gesetzt sein.
Mit Hilfe der Funktionstaste Prüfe Pläne in der Ressourcenpflege können Sie überprüfen, ob Sie diese Einstellungen für eine bestimmte Ressource vorgenommen haben. Die gleiche Prüfung können Sie auch mit Hilfe der Modellkonsistenzprüfungdurchführen.
  • Sie verwenden bei der CTP-Prüfung das Standardstrategieprofil SAP_BCTP oder ein eigenes Strategieprofil mit den gleichen Einstellungen.

Ablauf der Bucket-orientierten Kapazitätsprüfung im CTP-Prozess

  1. Kundenauftrag erfassen
Im CTP-Prozess wird für den neu eingehenden Kundenauftrag in SAP APO eine ATP-Prüfung durchgeführt. Wenn das Produkt in der gewünschten Menge zum Bedarfstermin nicht bestätigt werden kann, dann ruft das System die Produktions- und Feinplanung auf. Der Bedarf wird ans PP/DS übergeben.
  1. Temporäre Planaufträge anlegen
Im PP/DS findet eine Bezugsquellenermittlung, eine Planauflösungund eine Terminierungstatt. Bei der Terminierung terminiert das System den Planauftrag ausgehend vom Wunschtermin rückwärts. Abhängig von der Losgröße legt das System temporäre Planaufträge an.
  1. Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung durchführen
Das System prüft ausgehend vom Wunschtermin des Auftrages rückwärts unter Berücksichtigung der Constraints, wie z.B. Anordnungsbeziehungen, Wunschtermin usw., ob ausreichend freie Bucket-Kapazität für den Vorgang zur Verfügung steht. Wenn ja, dann wird für den Vorgang die benötigte Bucket-Kapazität reserviert. Parallel wird der Vorgang infinit auf der zeitkontinuierlichen Kapazität terminiert. Daraus kann das System den Verfügbarkeitstermin des Planauftrages ermitteln und einen Bestätigungstermin berechnen.
Wenn zum gewünschten Termin nicht mehr genügend Bucket-Kapazität verfügbar ist, dann sucht das System in Planungsrichtung rückwärtsnach freier Kapazität. Ist dies nicht erfolgreich, dann erfolgt die Suche nach freier Kapazität in Planungsrichtung vorwärts.
  1. Kundenauftrag sichern
Sie sichern den Kundenauftrag. In SAP APO wird der temporäre Planauftrag durch einen Planauftrag ersetzt, der auf den Kundenauftrag kontiert ist.
  1. Feinplanung durchführen
Die Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung im Rahmen des CTP-Prozesses generiert keinen zeitgenauen Produktionsplan, d.h. die Vorgänge der Aufträge können sich zeitlich auf den Ressourcen überlappen.
Wenn Sie einen zeitkontinuierlich finiten Produktionsplan (mit exakten Produktionsterminen) wünschen, dann müssen Sie anschließend eine Feinplanung durchführen.

Einschränkungen

  • Die Bucket-finite Kapazitätsprüfung ist eine grobe Kapazitätsprüfung. Die daraus resultierenden Bedarfs- und Verfügbarkeitstermine sind daher nur Bucket-genau. Die Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung erzeugt keinen finiten Produktionsplan. Wenn Sie einen finiten Produktionsplan wünschen, dann müssen Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Feinplanung durchführen.
  • Die reihenfolgeabhängigen Rüstaktivitäten werden bei der Kapazitätsprüfung nur in Form von durchschnittlichen Rüstzeiten oder Kapazitätsabschlägen berücksichtigt. Wenn die durchschnittliche Rüstdauer unter der bei der Reihenfolgeoptimierung berechnteten Rüstdauer liegt, kann es zu Terminverletzungen kommen.

Die Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung im CTP sollte nicht eingesetzt werden, wenn der Kapazitätsbedarf der Rüstaktivitäten einen hohen Anteil des Gesamtkapazitätsbedarfes ausmacht. In diesem Fall kann eventuell die Blockplanung bessere Ergebnisse liefern.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Um die Bucket-orientierte Kapazitätsprüfung durchführen zu können, wird zu SCM 4.1 das Standardstrategieprofil SAP_BCTP eingeführt. Überprüfen Sie das Strategieprofil in der IMG-Aktivität Strategieprofile pflegen und legen Sie ein eigenes Strategieprofil mit den gleichen Einstellungen an.

Weitere Informationen

Release-Information Änderungen in der Ressourcenpflege

Release-Information Bucket-orientierte Blockplanung (geändert)

Beratungshinweis xxxxxx






Vendor Master (General Section)   rdisp/max_wprun_time - Maximum work process run time  
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Length: 12557 Date: 20240523 Time: 195844     sap01-206 ( 187 ms )