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Stammdaten-Sperrkonzept (neu) ( RELNSCM500_MD_LOCK )

Stammdaten-Sperrkonzept (neu) ( RELNSCM500_MD_LOCK )

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Kurztext

Stammdaten-Sperrkonzept (neu)

Verwendung

Um Dateninkonsistenzen durch konkurrierende Zugriffe zu verhindert, wurde mit SAP SCM 5.0 das Stammdaten-Sperrkonzept eingeführt. Konkurrierende Zugriffe sind:

  • Einzelpflege
  • Massepflege
  • Datenübertragung via Business Application Programming Interface (BAPI)
  • Datenübertragung via Core Interface (CIF)

Das Stammdaten-Sperrkonzept schließt alle Pflegearten mit ein und stellt sicher, dass diese sich bei parallelem Zugriff auf ein Stammdatenobjekt gegenseitig sperren. Die Sperrzeit und der damit verbundene Performance-Verlust ist minimal. Die Pflegearten haben eine vorgegebene Sperrpriorität, die festlegt, welcher Pflegeart das System bei parallelem Zugriff den Vorrang einräumt bzw. welche Pflegeart einer anderen die Sperre entziehen kann. Außer der Sperrpriorität wird das Sperrverhalten auch durch den Verarbeitungsmodus des Systems (Einzel- oder Massenverarbeitungsmodus) beeinflusst.

Das Stammdaten-Sperrkonzept gilt für Produkte und Lokationsprodukte.

Sperrpriorität

Die Pflegearten haben die folgenden Sperrprioritäten:

  • Höchste Priorität: Datenübertragung via BAPI und CIF
  • Mittlere Priorität: Massenpflege
  • Geringste Priorität: Einzelpflege

Einzelverarbeitungsmodus

Im Einzelverarbeitungsmodus setzt das System die Sperren während der Dialogverarbeitung und Verbuchung einzeln für gerade bearbeitete Stammdatenobjekte. In der Einzelpflege verwendet das System immer den Einzelverarbeitungsmodus, in der Massenpflege und bei der Datenübertragung via CIF oder BAPI nur bis zu einer im Customizing festgelegten Anzahl der Sperraufträge. Im Einzelverarbeitungsmodus ist eine parallele Einzel- oder Massenpflege anderer Stammdatenobjekte möglich. Einzel- und Massenpflege haben im Einzelverarbeitungsmodus die gleiche Priorität.

Wenn Sie ein Stammdatenobjekt in der Einzelpflege bearbeiten, ist dieses während der Dialog- und Verbuchungszeit für den Zugriff durch andere Benutzer gesperrt. Parallel auf dasselbe Stammdatenobjekt zugreifende Benutzer können ihre Änderungen erst speichern, wenn Sie Ihre Pflege beendet haben. Erfolgt der parallele Zugriff allerdings durch eine Pflegeart mit höherer Sperrpriorität, kann diese Ihrer Pflege die Sperre entziehen. In diesem Fall erhalten Sie mit dem nächsten Wechsel des Bildschirms eine Fehlermeldung und können Ihre Änderung nicht speichern. Sie müssen die Pflegetransaktion neu starten und Ihre Änderungen wiederholen, bis die Sperre wieder aufgehoben ist und Sie die Änderungen speichern können.

Massenverarbeitungsmodus

Im Massenverarbeitungsmodus sammelt das System die Sperraufträge bis zu einer im Customizing eingestellten Blockgröße und verarbeitet diese dann in parallelen Workprozessen.

Den Massenverarbeitungsmodus verwendet das System bei der Massenpflege und bei Datenübertragungen via CIF oder BAPI ab einer bestimmten Anzahl von Sperraufträgen.

Im Massenverarbeitungsmodus sperren sich parallele Zugriffe durch Massenpflege und CIF- oder BAPI-Übertragung gegen einander, unabhängig davon, ob sich die zu pflegenden Stammdatenobjekte überschneiden oder nicht.

Dabei ist zwischen einer generellen Sperre und einer eingeschränkten generellen Sperre zu unterscheiden. Bei der generellen Sperre können Änderungen in einer Pflegeart mit geringerer Priorität vom Benutzer nicht mehr gespeichert werden, unabhängig davon, ob die Pflegeart mit höherer Priorität dieselben Stammdatenobjekte betrifft oder nicht. Bei der eingeschränkten generellen Pflege können Änderungen an unterschiedlichen Stammdatenobjekten noch gespeichert werden. Ein erneuter Zugriff in dieser Pflegeart ist für die Dauer der Sperre allerdings nicht mehr möglich.

Eine Ausnahme bilden parallele Datenübertragungen via CIF und/oder BAPI. Hier ist eine parallele Pflege unterschiedlicher Stammdatenobjekte möglich, d. h., diese Pflegearten sperren sich nicht gegeneinander.

CIF parallelisiert die Datenübertragung und stellt über den queued Remote Function Call (qRFC) sicher, dass die Stammdatenobjekte serialisiert übertragen werden. Bei BAPI-Übertragungen ist dies nicht automatisch der Fall, daher müssen die Benutzer sicher stellen, dass nicht dieselben Stammdatenobjekte parallel durch verschiedene BAPI-Zugriffe bearbeitet werden.

Einen Überblick über das Systemverhalten in Abhängigkeit von Pflegeart und Verarbeitungsmodus finden Sie unter Sperrprioritäten im Einzel- und Massenverarbeitungsmodus.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

In der IMG-Aktivität Parameter für Stammdaten-Sperrkonzept definieren können Sie folgende Einstellungen vornehmen:

  • Sie können das Stammdaten-Sperrkonzept für die Massenpflege, für CIF-Übertragungen und für BAPI-Übertragungen ausschalten. Wenn Sie alle Pflegearten vom Stammdaten-Sperrkonzept ausschließen, verhält sich das System wieder wie in SAP SCM 4.1 oder früher.
  • Sie können über den Parameter Blockgrößeeinstellen, ab welcher Anzahl Sperraufträge das System vom Einzel- in den Massenverarbeitungsmodus umschaltet.
  • Sie können über die Parameter Blockgröße, Anzahl paralleler Workprozesse und Blöcke pro parallelem Workprozess die Performance beeinflussen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Stammdaten-Sperrkonzept finden Sie in der SAP-Bibliothek unter SAP Supply Chain Management (SAP SCM)-> SAP Advanced Planning and Optimization (SAP APO)-> Stammdaten -> Allgemeine Stammdatenfunktionen -> Stammdaten-Sperrkonzept.






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Length: 7420 Date: 20240607 Time: 031730     sap01-206 ( 138 ms )