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Kooperierende Abrufabwicklung (CMDS) (geändert) ( RELNSDPAPO_PPS_CMDS )

Kooperierende Abrufabwicklung (CMDS) (geändert) ( RELNSDPAPO_PPS_CMDS )

General Data in Customer Master   TXBHW - Original Tax Base Amount in Local Currency  
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Kurztext

Kooperierende Abrufabwicklung (CMDS) (geändert)

Verwendung

Allgemeine Informationen

Der Begriff Kooperierende Abrufabwicklung (CMDS = Collaborative Management of Delivery Schedules) umfaßt die Abwicklung von Lieferplanabrufen, und zwar sowohl von Abrufen zu Beschaffungslieferplänen als auch von solchen zu Vertriebslieferplänen.

Die Abrufabwicklung zu Beschaffungslieferplänen wurde bereits zu SAP APO 3.0 als Teil der "Kooperierenden Beschaffung" realisiert und wurde jetzt im Release 3.1 an der Schnittstelle von Beschaffungslieferplänen und Vertriebslieferplänen ergänzt und abgerundet. Neu im aktuellen Release ist dagegen die Abrufabwicklung zu Vertriebslieferplänen.

Abrufabwicklung zu Vertriebslieferplänen

Der betriebswirtschaftliche Vorteil der Abrufabwicklung zu Vertriebslieferplänen liegt in der gleichzeitigen Betrachtung der Kundenbedarfe und des eigenen Bestandsverlaufes eines Produktes. Dabei werden über mehrere Stufen Kapazitäten und andere Restriktionen berücksichtigt, so daß eine optimale Auslastung der Maschinen erzielt werden kann.

Zielgruppen sind demzufolge Planer eines Lieferanten an der Schnittstelle zwischen Kundenauftragsbearbeitung und Produktionsplanung, beispielsweise Erzeugnisplaner, die eine bestimmte Anzahl von Verkaufserzeugnissen disponieren und den direkten Kontakt zu den entsprechenden Kunden halten. Diese Planer bestimmen durch ihre Tätigkeit im Wesentlichen den Produktionsplan der jeweiligen Fertigerzeugnisse sowie die Bestätigungen zum Kunden.

Ein solcher Planer steht bei seiner täglichen Arbeit vor folgender Situation: Er erhält täglich eine Vielzahl von Abrufen von seinen Kunden. Jeder Abruf enthält sogenannte Einteilungen, wobei jede Einteilung einen Liefertermin und eine zu liefernde Wunschmenge angibt. Die Einteilungen der Abrufe sind normalerweise für einige Monate tagesgenau, erst danach wochen- oder monatsgenau. Jeder neue Abruf ersetzt den vorherigen. Viele Hersteller schicken täglich neue Abrufe, im kurzfristigen Horizont auch untertägig. Viele Einteilungen ändern sich nicht von Abruf zu Abruf, aber sie können sich ändern. Wenn sich einzelne Einteilungen ändern, kann das enorme Auswirkungen auf Verfügbarkeit und Fertigungsplanung haben. Aus diesen und aus rechtlichen Gründen ist der Planer gezwungen, täglich die bestätigten Mengen aller kurz- und mittelfristigen Einteilungen zu überprüfen.

Ziel der neuen Abrufabwicklung zu Vertriebslieferplänen ist es nun einerseits, die Qualität und Effizienz der Bearbeitung von Abrufen deutlich zu steigern, andererseits, mehr Stabilität in die interne Produktionsplanung und die Kommunikation mit den Kunden zu bringen. Dazu werden zunächst eine Reihe von Prüfungen automatisiert durchgeführt; als Ergebnis dieser Prüfungen werden bei unkritischen Abrufen automatisch Bestätigungen erzeugt und, wenn gewünscht, an den Kunden versendet. Einteilungen mit Konflikten werden dem Planer in einem Alert Monitor angezeigt. Diese Einteilungen kann er dann in einer komfortablen Arbeitsumgebung bearbeiten und anschließend übereinstimmend oder abweichend bestätigen. So wird der Planer von der einfachen Routinearbeit entlastet und durch gefilterte Informationen immer auf dem aktuellen Stand in seinem Planungsbereich gehalten. Erst durch die automatischen oder manuellen Bestätigungen werden die Bedarfe planungsrelevant. So wird gewährleistet, daß nur geprüfte Bedarfe in die interne Produktionsplanung einfließen und ggf. an den Kunden übermittelt werden.

Abrufabwicklung zu Beschaffungslieferplänen

Die bisherige Abrufabwicklung zu Beschaffungslieferplänen wurde um die Verarbeitung von Bestätigungen erweitert. Wenn der Lieferant Bestätigungen an den Kunden versendet, kann der Kunde die Bestätigungen in seinem APO-System im Rahmen der Abrufabwicklung zu Beschaffungslieferplänen weiterverarbeiten. So erhält er zuverlässige, stets aktuelle Daten, die er als Grundlage für ATP-Prüfung, Reichweiten-Alerts und Wareneingangsvorschläge verwenden kann.

Funktionsbeschreibung

  • EDI-Eingangsverarbeitung: Die Abrufe zum Vertriebslieferplan gelangen per EDI/Internet in das APO-System des Lieferanten. Im R/3-System und im APO-System sind die Stammdaten des Abrufs bekannt. Der EDI-Eingang ermittelt den zugehörigen Lieferplan, teilt Monats- bzw. Wocheneinteilungen gemäß Verteilungsfunktion (Tage, an denen eine Anlieferung möglich ist) auf, verrechnet Vorschauabrufe und lieferrelevante Abrufe (Beispiel: ein Vorschauabruf ist monatsgenau für die nächsten 12 Monate, ein lieferrelevanter Abruf tagesgenau für die nächsten sechs Wochen) und speichert die Abrufe in der Abrufhistorie.
  • Zulässigkeitsprüfung: Die Zulässigkeitsprüfung bezieht sich auf den einzelnen Abruf und prüft, ob dieser betriebswirtschaftlich zulässig ist, d.h. sich im Rahmen bestimmter, im Customizing einstellbarer Mengentoleranzen bewegt. Dazu wird der neue Abruf mit dem alten Abruf verglichen.
  • Machbarkeitsprüfung: Die Machbarkeitsprüfung bezieht sich auf ein Produkt und überprüft die Reichweite (Anzahl Kalendertage, bis der Bestand eines Produkts unter die Mindestreichweite sinkt) für einen zulässigen Abruf. Wenn die ermittelte Reichweite unter der definierten Mindestreichweite liegt, muß der Planer den Abruf manuell nachbearbeiten. Die Prüfung ist einstufig, d.h. die Verfügbarkeit von Komponenten bestehender Beschaffungsvorschläge für das Produkt wird nicht geprüft. Wie die Reichweite berechnet wird und welche Bestände, Zugänge und Bedarfe in die Berechnung eingehen, ist individuell einstellbar.
  • Bestätigungen: Wenn die Machbarkeitsprüfung ein positives Ergebnis liefert, dann werden alle Abrufe des Materials voll bestätigt. Erst durch diese Bestätigung werden die Bedarfe des Abrufs planungsrelevant. Wenn gewünscht, kann die Bestätigung per EDI/Internet an den Kunden geschickt werden. Gleichzeitig wird über das Core Interface (CIF) im R/3-System ein Minimalabruf mit den aktuell gültigen lieferrelevanten Daten angelegt. Dieser Abruf sorgt dafür, daß alle notwendigen Daten für den Versand und die kaufmännische Bearbeitung der Lieferpläne ins R/3-System übernommen werden.
Die Bestätigung ist ein neues Objekt und damit eine Erweiterung des Lieferplanprozesses sowohl bei Vertriebs- wie auch bei Beschaffungslieferplänen. Im Gegensatz zum Lieferavis im R/3-System bestätigt die Bestätigung nicht nur genau eine Abrufeinteilung, sondern eine ganze Zeitreihe, und sie erfolgt nicht im R/3-System, sondern direkt im APO-System.
Bei der Abrufabwicklung zu Beschaffungslieferplänen kann der Kunde wählen, ob er ohne Bestätigungen, immer mit Bestätigungen oder nur im Ausnahmefall mit Bestätigungen arbeiten will. Weiterhin kann der Kunde je nach Prozeß wählen, ob entweder Abrufe oder Bestätigungen ATP-relevant sein sollen und ob sich die Lieferavise bzw. der Wareneingang mit Liefplaneinteilungen, Abrufen oder Bestätigungen verrechnen soll.
Lieferpläne können nicht nur in der Machbarkeitsprüfung berücksichtigt werden, sondern auch in der ATP-Prüfung und zwar in der Produktverfügbarkeitsprüfung.
  • Alert Monitor: Alle Abrufe, die nicht automatisch bestätigt werden können und deshalb auch noch nicht planungsrelevant sind, werden im Alert Monitor angezeigt. Diese Alerts geben dem Planer einen Überblick über die aktuelle Situation und den Umfang der manuellen Nachbearbeitung.
  • Manuelle Abrufbearbeitung: In der Produktsicht oder der Produktplantafel des APO-Systems kann der Planer sich einen Arbeitsvorrat aufbauen und diesen sukzessive abarbeiten. In diesen beiden Anwendungen werden alle Bedarfe (Kundenaufträge/Lieferplanabrufe) und Bedarfsdecker zum Produkt dargestellt, ebenso wie jeder neue Abruf im Vergleich zu seinem aktuell planungsrelevanten Abruf. Der Planer hat die Möglichkeit, Produktionsaufträge manuell einzulasten, die Bestätigungen zu den Abrufen zu korrigieren sowie Zulässigkeitsprüfung, Machbarkeitsprüfung und Planungsheuristiken für einzelne Abrufe erneut anzustoßen. Der Abschluß der manuellen Bearbeitung ist die dispositive Übernahme des Planungsergebnisses im Dialog und ggf. der Versand der Bestätigung an den Kunden.
  • Kundenspezifische Anpassungen:Es stehen zahlreiche BAdIs für kundenspezifische Anpassungen zur Verfügung. Weiterhin können im Bereich der Lieferplanabrufprüfungen eigene Funktionsbausteine verwendet werden.

Anwendungsbereich

Die Kooperierende Abrufabwicklung ist in Hinblick auf die Anforderungen in der Automobilindustrie konzipiert; sie kann jedoch genauso auch in anderen Industrien eingesetzt werden.

Einschränkungen

Es werden nur bestimmte Typen von Vertriebslieferplänen unterstützt.

Zum Release SAP APO 3.1 kann die Kooperierende Abrufabwicklung nur in Verbindung mit einem R/3-System mit Releasestand DI 4.6C2 und dem CRT4 eingesetzt werden. Andere Releasestände oder andere OLTP-Systeme können nicht verwendet werden. Die entsprechende Integration ist für zukünftige Releasestände vorgesehen.

Auswirkungen auf den Datenbestand

Auswirkungen auf die Datenübernahme

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Sie finden das CMDS-Customizing im IMG unter Advanced Planner and Optimizer (APO) --> Supply-Chain-Planung --> Kooperierende Beschaffung bzw. Abrufabwicklung zum Vertriebslieferplan.

Weitere Informationen






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