Ansicht
Dokumentation
Modell-Mix-Planung: Planung von Liniennetzen ( RELNSDPAPO_PPS_MODEL-MIX )
CL_GUI_FRONTEND_SERVICES - Frontend Services General Material DataDiese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
Kurztext
Modell-Mix-Planung: Planung von Liniennetzen
Verwendung
In der Automobilindustrie werden variantenreiche Fahrzeuge und Baugruppen mit hohem Auftragsvolumen in der Regel gemeinsam auf getakteten Fertigungslinien hergestellt. Mit Hilfe der Modell-Mix-Planung können Sie auch für diese Form der Fertigung eine Produktionsplanung durchführen.
Das Ziel der Modell-Mix-Planung ist es, im mittel- bis langfristigen Planungshorizont einen Produktionsplan zu erstellen. Dabei müssen die Liefertermine, die zur Verfügung stehenden Kapazitäten und ggf. vorhandene Restriktionen berücksichtigt werden. Das System erzeugt dabei Periodenpakete (dies sind zusammengefaßte Planaufträgen eines Produktes, deren Start- und Endtermine in der gleichen Periode (Tag oder Schicht) liegen), die bereits den Linien, auf denen Sie bearbeitet werden sollen, zugeordnet sind.
Im kurzfristigen Planungshorizont ermittelt das System ausgehend von den Periodenpaketen eine Auftragsreihenfolge mit exakten Start- und Endterminen unter Berücksichtigung von Lieferterminen, Kapazitätsauslastungen und Restriktionen.
Bisher konnte die Modell-Mix-Planung nur für die Planung einzelner Linien eingesetzt werden. Zum SDP-Release ist es nun auch möglich, die Planung für ein ganzes Liniennetz durchzuführen. Das Liniennetz kann dabei aus zahlreichen hintereinander, aber auch parallel angeordneten Linien, die alternativ zueinander verwendet werden können, bestehen. Um einen Produktionsplan für alle Produkte, die gemeinsam auf einem Liniennetz gefertigt werden, zu erstellen, wird die Modell-Mix-Planung in Form einer Multilinienplanung durchgeführt, d.h. alle Linien innerhalb eines Liniennetzes und alle Produkte, die die verschiedenen Teile dieses Liniennetzes durchlaufen, werden bei der Planung gemeinsam betrachtet.
Für die Bearbeitung der Planungsergebnisse im kurzfristigen Horizont steht, genau wie bisher, die interaktive Sequenzplanung zur Verfügung. Die Reihenfolge der Aufträge auf einer Linie kann in der interaktiven Sequenzplanung manuell oder durch Aufrufen des entsprechenden Verfahrens geändert werden. Im neuen Release wurde die interaktive Sequenzplanung um folgende Funktionen erweitert:
- Manuelles Umplanen von Aufträgen auf eine alternative Linie
- Anzeigen von Tracking-Ìnformationen zu einem Auftrag
- Starten von Tracking-Aktionen für einen bestimmten Auftrag
In den folgenden Abschnitten werden die Voraussetzungen für die Planung von Liniennetzen mit Alternativliniengruppen sowie der Planungsablauf näher erläutert:
Voraussetzungen für die Durchführung der Multilinienplanung
Um eine Multilinienplanung, d.h.die Planung für ein ganzes Liniennetz, das aus alternativen Linien bestehen kann, durchführen zu können, müssen Sie zusätzlich zum APO ein DI-System mit Release DI 4.6C2 einsetzen und dort die iPPE-Daten, bestehend aus Produktstruktur, Prozeßstruktur und Liniendesign pflegen.
Im folgenden Abschnitt wird nur auf die Daten im Liniendesign näher eingegangen.
Folgende Elemente legen Sie im Liniendesign an und pflegen die entsprechenden Hierarchiebeziehungen sowie die Reihenfolge der einzelnen Elemente :
- Liniennetz mit Teilliniennetzen
- Alternativliniengruppen für die Linien, die alternativ zueinander eingesetzt werden können
- Linien
- ggf. Linienabschnitte
- Ein Element aus dem Liniennetz müssen Sie als Planungsabschnitt kennzeichnen. Das Kennzeichen setzen Sie entweder bei einer Alternativliniengruppe oder einer Linie, wenn diese nicht zu einer Alternativliniengruppe gehört. Mit dem Planungsabschnitt bestimmen Sie den Startpunkt für Ihre Planung. Für diese Linie wird die Planung durchgeführt und für die Aufträge werden die Start- und Endzeitpunkte anhand der Terminierungsdaten dieser Linie ermittelt. Um anschließend die Start- und Endzeitpunkte auf den vor- bzw. nachgelagerten Linien zu ermitteln, wird eine Vorwärts- oder Rückwärtsterminierung durchgeführt.
Sie legen eine Abtaktung für das Liniennetz an und geben eine Abtaktungsrate vor. Aus dieser Rate ermittelt das System die Taktzeit, mit der in der Modell-Mix-Planung terminiert wird.
Sie legen für die zu planenden Produkte in der Fertigungsversion das iPPE-Einstiegsobjekt an und tragen dort das Liniennetz und das Teillininetz ein. Wenn ein Produkt mehrere alternative Wege in einem Liniennetz durchlaufen kann, dann bilden Sie dies mit Hilfe von verschiedenen Teilliniennetzen ab. Für jedes Teilliniennetz müssen Sie dann ein eigenes iPPE-Einstiegsobjekt/ eine eigene Fertigungsversion pflegen.
Sie führen die Übertragung der iPPE-Daten in den APO durch. Dabei werden aus den Linienknoten automatisch Linienressourcen im APO generiert. Bei diesen Linineressourcen müssen Sie im APO manuell die planungsrelevanten Stammdaten, wie z.B. Schichtprogramme nachpflegen. Dies ist erforderlich, da die Linienressource die eigentliche Planungsgrundlage bildet.
Im APOsind folgende neue bzw. geänderte IMG-Aktivitäten der Modell-Mix-Planung zu beachten:
- In der IMG-Aktivität LP-Verfahren festlegen überprüfen Sie die Einstellungen für das Optimierungsverfahren Lineares Programm. Dies ist ein neues Optimierungsverfahren für die Planung von Liniennetzen mit Alternativlininiengruppen im mittel- bis langfristigen Planungshorizont.
- In der IMG-Aktivität Verfahrenspakete festlegen definieren Sie ein Verfahrenspaket für die Multilinienplanung an und ordnen einen Referenzkalender zu. Für den mittel- bis langfristigen Horizont müssen Sie im Verfahrenspaket das LP-Verfahren eintragen, für den kurzfristigen Planungshorizont können Sie zwischen dem genetischen Algorithmus und der priorisierten Gleichverteilung wählen.
Ablauf der Multilinienplanung
Beim Planungslauf der Modell-Mix-Planung sucht das System anhand der im Einstiegsbild vorgegebenen Linie/ Liniennetz das gesamte Umfeld anhand der Anordnungsbeziehungen der iPPE-Knoten und Fertigungsversionen zusammen und ermittelt auf diese Weise die betroffenen Produkte und die möglichen Durchlaufpfade durch das Liniennetz.
Im nächsten Schritt liest das System die Customizing-Einstellungen und ermittelt den Planungshorizont. Für diesen Horizont werden pro Tag die zur Verfügung stehenden Kapazitäten der Linienressourcen ermittelt.
Mit Hilfe des LP-Verfahrens werden pro Tag die vorhandenen Bedarfe den Linien zugeordnet. Für diese Bedarfe erzeugt das System Periodenpakete. Als Start- bzw. Endtermin für diese Planaufträge verwendet das System den Start- bzw. Endzeitpunkt der Periode (Schicht oder Tag), in der die Planaufträge eingeplant sind.
Periodenpakete, die im kurzfristigen Horizont liegen, werden in Planaufträge mit Losgröße 1 zerlegt. Für diese Planaufträge ermittelt das System mit Hilfe des im Customizing festgelegten Verfahrens die Auftragsreihenfolge mit den exakten Start- und Endterminen.
Auswirkungen auf den Datenbestand
Auswirkungen auf die Datenübernahme
Auswirkungen auf die Systemverwaltung
Auswirkungen auf das Customizing
Weitere Informationen
Release-Informationen zum iPPE-Liniendesign
Addresses (Business Address Services) ROGBILLS - Synchronize billing plans
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
Length: 9176 Date: 20240523 Time: 193155 sap01-206 ( 182 ms )