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Verkauf: Vertragsabwicklung ( RELNSD_SLS_30VERTRAG )

Verkauf: Vertragsabwicklung ( RELNSD_SLS_30VERTRAG )

CPI1466 during Backup   General Material Data  
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Kurztext

Verkauf: Vertragsabwicklung

Beschreibung

Die Vertragsabwicklung hat Dienstleistungen (z.B. Wartungsaufgaben) und Mietobjekte zum Vertragsgegenstand, bei denen kein Eigentumswechsel stattfindet.

Grundlage der Vertragsabwicklung bildet der Verkaufsbeleg. Dadurch steht die Funktionalität der Auftragsabwicklung für die Vertragsabwicklung zur Verfügung. Kundenwünsche können z.B. als Anfragen, Vertragsofferten als Angebote erfaßt werden.

Die Vertragsabwicklung ist in die Rahmenvertragsbearbeitung im Verkaufs-Menü integriert. Dort können zu Release 3.0 folgende Vertragsarten bearbeitet werden:

  • Mietvertrag (MV)
  • Wartungsvertrag (WV)

Analog zu den kaufmännischen Daten sind im Vertragsbeleg auf Kopf- und Positionsebene Vertragsdaten zu pflegen. Die Kopfdaten gelten für alle darunterliegenden Positionen, solange keine abweichenden Daten für eine Position erfaßt werden.

Der Materialstamm bildet die Grundlage für Serviceleistungen in Verträgen. Um eine Leistung mit unterschiedlichen Ausprägungen im Vertrag definieren zu können, kann die Leistung über die Variantenkonfiguration abgebildet werden. Dazu werden die jeweiligen Leistungen als Merkmalswerte eines Standardproduktes abgebildet und über das Beziehungswissen konfiguriert. Beim Anlegen eines Wartungsvertrags mit zu konfigurierbarem Material wird automatisch der Konfigurator zur Merkmalsbewertung aufgerufen.

Daten zur Laufzeit

Verträge können für eine bestimmte Grundlaufzeit angelegt werden, die vom System überwacht wird. Vertragsbeginn und Vertragsende können anhand unterschiedlicher Regeln zur Datumsermittlung bestimmt werden, die über das Customizing gesteuert werden können. Im Customizing kann z.B. jeder Verkaufsbelegart eine Vertragsart mit vertragsrelevanten Daten bzgl. Laufzeit und Kündigung zugeordnet werden.

Bezüglich der Laufzeit werden zwei Arten von Verträgen unterschieden:

  • Bei Zeitverträgen wird das Vertragsende bereits beim Anlegen des Vertrags automatisch ermittelt oder manuell festgelegt.
  • Verträge ohne vordefiniertes Vertragsende verlängern sich automatisch um eine definierte Kündigungsperiode, falls vor Ablauf der Kündigungsperiode innerhalb der Kündigungsfrist keine Kündigung beim Leistungsgeber eingegangen ist. Verträge dieser Art können nur durch eine wirksame Kündigung beendet werden.

Der Vertragsbeleg enthält folgende Daten zur Laufzeit:

  • Daten, die automatisch ermittelt werden können
  • Vertragsbeginn und Vertragsende

Vertragsbeginn und Vertragsende können mit Hilfe einer Regel zur Datumsermittlung (s.u.) automatisch ermittelt und vorgeschlagen werden. Das Vertragsende kann auch aus dem Kündigungswunschdatum übernommen werden, falls die Prüfung der Kündigungsregel die korrekt erfolgte Kündigung bestätigt hat. Bei eigenem Kündigungswunsch muß ein manueller Eintrag vorgenommen werden, der nicht überprüft wird und sofort wirksam ist.
  • Laufzeitenkategorie und Vertragslaufzeit

Einstellungsabhängig kann beim Anlegen eines Vertrags eine Laufzeitenkategorie im Beleg vorgeschlagen werden, aus der die Vertragslaufzeit ermittelt werden kann. Die Laufzeitkategorie kann z.B. für die Preisfindung verwendet werden. Die Angaben der Laufzeitenkategorie und der Vertragslaufzeit müssen nicht übereinstimmen. So kann die tatsächliche Vertragslaufzeit z.B. bei vorzeitiger Kündigung kürzer sein als es in der Laufzeitenkategorie vorgesehen wäre.
  • Daten, die manuell eingegeben werden können
  • Das Installationsdatum enthält das Datum, an dem die Installation abgeschlossen wurde.

  • Der Vertragsabschluß enthält das Datum der Vertragsunterzeichnung.

  • Das Abnahmedatum bezeichnet das Datum, an dem der Kunde das installierte Gerät abgenommen hat.

  • Das Demontagedatum bezeichnet das Datum, an dem das installierte Gerät abgebaut wurde.

Daten zur Kündigung

Bei der Vertragserfassung kann einem Vertrag oder einer Vertragsposition ein Kündigungsschema mit den relevanten Kündigungsregeln zugeordnet werden. Auf dem Detailbild Kündigung werden die gültigen Kündigungstermine angezeigt.

Kündigungsregeln können mit und ohne Kündigungsfrist angelegt werden:

  • Bei Kündigungsregel mit Kündigungsfrist kann der Kunde von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch machen und innerhalb dieses Zeitraums den Vertrag kündigen.
  • Kündigungsregeln ohne Kündigungsfrist legen den Kündigungstermin zur frühesten Vertragsbeendigung fest.

Erfolgt die Kündigumg nicht fristgerecht zum Kündigungstermin, wird auf Basis der Kündigungsperiode der nächstmöglichen Kündigungstermin ermittelt.

Der Vertragsbeleg enthält folgende Daten zur Kündigung:

  • Kündigungsrelevante Daten
  • Das Kündigungsschema, das einem Vertrag zugeordnet wird, legt die gültigen Kündigungsregeln mit den Zeitpunkten, zu denen gekündigt werden darf, fest.

  • Das Kündigungswunschdatum nennt das Datum, zu dem der Kunde den Vertrag beenden möchte.

Wenn kundenseitig eine Kündigung erfolgt, muß das Kündigungswunschdatum sowie das Kündigungseingangsdatum eingegeben werden. Das Eingangsdatum des Kündigungswunsches bezeichnet das Datum, an dem das Kündigungsschreiben des Kunden eingegangen ist.
Das System überprüft auf der Basis des Kündigungsschemas die Zulässigkeit des Kündigungswunschdatums. Eine Kündigung gilt als erlaubt wenn es im Schema mindestens eine Regel gibt, die sie zuläßt. Bei negativem Ergebnis ermittelt das System den nächstmöglichen Kündigungstermin. Dieser kann nach erfolgter Bestätigung in das Feld 'Vertragsende' übernommen werden. Wird kein nächstmöglicher Kündigungstermin ermittelt, erscheint eine Fehlermeldung. Bei positiver Prüfung des Kündigungswunschdatums wird das Datum automatisch in das Vertragsende übernommen.
  • Weitere Kündigungsdaten, die zu Informationszwecken gepflegt werden können:
  • Der Kündigungsgrund nennt den Grund für eine Kündigung.

  • Die Belegnummer der Kündigung des Vertragspartners ist auf dem Kündigungsschreiben des Vertragspartners angegeben.

  • Die Kündigungspartei nennt den kündigenden Vertragspartner. Eine Kündigung kann beidseitig, also seitens des Leistungsgebers oder des Vertragspartners, erfolgen.

  • Das Datum des Kündigungsbelegs enthält das Ausstellungsdatum des Kündigungsschreibens des Vertragspartners.

  • Folgeaktivitäten
Bei den Vertragsdaten auf Kopfebene können bestimmte Aktivitäten hinterlegt werden, die eine Vertragskündigung nach sich ziehen. Dazu sind zwei Felder zu pflegen:
  • Die Aktivitäten sind die Aktionen, die auf eine Kündigung erfolgen sollen.

  • Das Datum der Durchführung einer Aktivität kann automatisch ermittelt werden.

Bei der Vertragsabwicklung werden zwei Arten der Fakturierung unterschieden, die sich einerseits durch die zugrundeliegenden Konditionen unterscheiden, andererseits durch die Art des Fakturierungsvorgangs:

  • Preisfindung und Fakturierung von Vertragspositionen
Das System führt für Vertragspositionen eine Preisfindung auf der Basis von Preiskonditionen durch. Die dazu notwendigen Konditionssätze werden über das Vertriebs-Stammdaten-Menü angelegt. Bei Eingabe eines bewerteten Standardprodukts im Vertrag werden die Variantenkonditionen in den Vertrag kopiert.
Mittels eines Fakturierungsplans können die Termine für die Vertragsfakturierung festgelegt werden. Im Verkaufsbeleg kann auf Positionsebene anstelle eines einzigen Fakturadatums ein detaillierter Fakturierungsplan hinterlegt werden, der festlegt, wann welcher Betrag oder Prozentsatz fakturiert werden soll. Diese Form der Fakturaerstellung spielt z.B. bei der Mietabrechnung mit periodischer Fakturaerstellung und bei der Teilfakturierung von Projekten mit termingebundenen Fakturaterminen eine wichtige Rolle.
Ausführlichere Informationen zum Fakturierungsplan erhalten Sie in einer separaten Release-Info.
  • Preisfindung und Fakturierung von Serviceleistungen
Die zur Preisfindung notwendigen Konditionen für Service- und Instandhaltungsleistungen (z.B. Stundenlohn für einen Techniker und verwendete Materialien) können als Preisvereinbarungen im Vertrag auf Kopf- und Positionsebene erfaßt werden. Preisvereinbarungen sind vertragsspezifische Konditionen.
Service- und Instandhaltungsleistungen werden über Instandhaltungsaufträge abgewickelt. Da im Vertrag die Preisvereinbarungen für die PM-Leistungen hinterlegt sind, können die rückgemeldeten Positionen im Instandhaltungsauftrag auf der Basis des entsprechenden Vertrags abgerechnet werden. Für die aufwandsgerechte Fakturierung der Serviceleistungen wird aus den Positionen des Instandhaltungsauftrags auf der Basis der Preisvereinbarungen eine Fakturaanforderung erstellt.
Beispiel
Mit dem Kunden A wird ein Wartungsvertrag für ein Kopiergerät abgeschlossen. Die Vertragsposition enthält das Kopiergerät, für das ein entsprechender Konditionssatz im System hinterlegt wurde (z.B. 500.- DM / Monat). Die Abrechnung kann mittels eines Fakturierungsplans mit periodischer Fakturierung erfolgen. Für die monatliche Gerätewartung durch einen Techniker (z.B. 1 Std. Arbeitszeit und verwendete Kleinmaterialien) erfolgt eine aufwandsgerechte Fakturierung auf der Basis der Preisvereinbarungen. Der Stundenlohn für den Techniker und die verwendeten Kleinmaterialien wären in diesem Fall als Preisvereinbarungen im Vertrag zu hinterlegen. Für den Technikereinsatz muß im Hintergrund ein Instandhaltungsauftrag (PM-Auftrag) angelegt werden.

Die allgemeine Statusverwaltung bietet die Möglichkeit, den aktuellen Bearbeitungszustand eines Vertriebsbelegs in Form von Status zu dokumentieren. Die aktiven Status eines Vertriebsbelegs bestimmen, welche betriebswirtschaftlichen Vorgänge mit dem Vertriebsbeleg durchgeführt werden dürfen.

Die Anwenderstatus können vom Anwender frei definiert werden. Die Systemstatus werden abhängig von bestimmten Vorgängen automatisch gesetzt und werden ausschließlich durch SAP definiert. Bei der Definition eines Status wird festgelegt, welche betriebswirtschaftlichen Vorgänge erlaubt bzw. verboten sind, wenn der Status aktiv ist.

Im Vertriebsbeleg können sowohl auf Kopf- als auch auf Positionsebene beliebig viele Status gesetzt werden. Wird ein bestimmter Vorgang zu einem Vertriebsbeleg durchgeführt, prüft das System in Abhängigkeit aller gesetzter Status, inwieweit der Vorgang erlaubt bzw. verboten ist.

Die Definition der Anwenderstatus erfolgt in einem Statusschema, das auf Kopfebene je Verkaufsbelegart und auf Positionsebene je Positionstyp eingestellt werden kann. Das Statusschema selbst ist im Customizing zu pflegen.

Selektion nach Verkaufsbelegen

In der Vertragsabwicklung besteht u.U. die Anforderung, die Vertragsobjekte anhand von Serialnummern, Equipments oder Technischen Plätzen eindeutig zu identifizieren. Die eindeutige Zuordnung erfolgt auf Positionsebene, wobei je nach Anwendungsgebiet Serialnummern, Equipments oder Technische Plätze gepflegt werden können.

Beispiel:

Es wird ein Wartungsvertrag für ein Kopiergerät mit dem Kunden A abgeschlossen. Da Kunde A noch weitere Wartungsverträge für andere Kopiergeräte abgeschlossen hat, enthält jede Wartungsvertragsposition die Serialnummer des zugehörigen Kopiergeräts. Bei einer Instandsetzung eines Kopiergeräts kann damit eindeutig der zugehörige Wartungsvertrag gefunden werden und somit auch die Serviceabdeckung geprüft werden.

Einfluß auf den Datenbestand im Fehlerfall

Soft-/Hardwarevoraussetzungen

Besonderheiten bei der Installation

Auswirkungen auf die Systemverwaltung

Auswirkungen auf das Customizing

Im Customizing wurden zwei neue Verkaufsbelegarten mit entsprechenden Positionstypen aufgenommen:

  • Mietvertrag (MV) und Mietvertragsposition (MVN)
  • Wartungsvertrag (WV) und Wartungsvertragsposition (WVN)
  1. Vertragsarten
Die Vertragsart stellt ein Profil mit vertragsrelevanten Vorschlagswerten (z.B. Laufzeitenkategorie, Kündigungsschema) für die Vertragserfassung dar. Sie kann den Verkaufsbelegarten zugeordnet werden.
  1. Laufzeitenkategorien
Die Laufzeitenkategorie ist ein frei definierbarer Schlüssel, der z.B. für statistische Auswertungen verwendet werden kann. Im Vertragsbeleg kann aus der Laufzeitenkategorie die Vertragslaufzeit ermittelt werden. Die Laufzeitenkategorie wird durch eine Laufzeit einer bestimmten Einheit definiert (z.B. 12 Monate, 4 Wochen). Über den Vertragstyp kann sie im Beleg automatisch vorgeschlagen werden.
  1. Kündigungsgründe
Die Kündigungsgründe zur Vertragsbeendigung sind frei definierbar und werden bei den Vertragsdaten im Beleg eingegeben.
  1. Regeln zur Datumsermittlung
Ausgehend von einem Basisdatum, zu dem ein Zeitraum addiert wird, definiert eine Regel zur Datumsermittlung eine bestimmte Zeitdauer. Eine Regel kann auch lediglich aus einem Basisdatum bestehen, oder alternativ zum Zeitraum eine Kalender-Id verwenden. Im Vertragsbeleg erfolgt anhand dieser Regel die indirekte Datumsermittlung.
  1. Kündigungsschemata
Bei der Vertragserfassung kann einem Vertrag oder einer Vertragspositionein Kündigungsschema zugeordnet werden. Es legt die gültigen Kündigungsregeln für diesen Vertrag fest.
  1. Kündigungsregeln
Die Kündigungsregeln enthalten die Steuerungsdaten zur indirekten Ermittlung des Kündigungsdatums:
  • Der Kündigungstermin legt das Basisdatum für die Berechnungsformeln fest.

  • Die Kündigungsfrist nennt - ausgehend vom Basisdatum - den Zeitraum, in dem eine Kündigung zulässig ist. Eine Kündigungsregel kann ohne Kündigunsfrist definiert werden.

  • Kündigungsperiode legt das Zeitintervall fest, in dem sich der Kündigungstermin bzw. die Kündigungsfrist wiederholt.

  • Die Kündigungsregel kann für einen bestimmten Gültigkeitszeitraum definiert werden.

  1. Über die Zuordnung von Kündigungsschemata und Kündigungsregeln kann im Beleg über das Kündigungsschema die gültige Kündigungsregel gezogen werden.

Zur Definition von Preisvereinbarungen wurden die Konditionsarten PPAR und PKAR sowie die entsprechenden Zugriffsfolgen PPAR und PKAR und die Kalkulationsschemata PABR01 und PABR02 eingerichtet.

In der Standardauslieferung wurden für die Vertragsabwicklung folgende Texte aufgenommen:

  • V001,,Allgemeine Vertragsbedingungen
  • V002,,Verkaufstext
  • V003,,Hinweis Außendienst
  • V004,,Hinweis verantwortliche Person
  • V005,,Hinweis Verlängerung
  • V006,,Hinweis Kündigung
  • 0014,,Gewährleistungen

In der Standardauslieferung wird je ein Unvollständigkeitsschema für den Belegkopf und für die Position ausgeliefert.

  • das Unvollständigkeitsschema 18 (Kopf)
  • das Unvollständigkeitsschema 35 (Position)

Im Anwenderstatusschema können Sie eigene Status definieren.

Funktion ausführen

Um in Verkaufsbelegen mit Anwenderstatus zu arbeiten, müssen Sie die Anwenderstatus in den gewünschten Verkaufsbelegarten und Positionstypen eintragen.

Auswirkungen auf Batch-Input

Änderungen an der Oberfläche

Änderungen in der Vorgehensweise

Aktionen zum Beheben von Fehlern am Datenbestand

Abhängige Funktionen

Planungen

Weitere Hinweise

Weitere Informationen zur Einstellung der Vertragsabwicklung im Customizing erhalten Sie im Einführungsleitfaden im Abschnitt zum "Vertrag". Informationen zum Fakturierungsplan erhalten Sie in der entsprechenden Release-Info und im Einführungsleitfaden im Abschnitt zum "Fakturierungsplan".






General Material Data   SUBST_MERGE_LIST - merge external lists to one complete list with #if... logic for R3up  
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Length: 20442 Date: 20240523 Time: 220040     sap01-206 ( 315 ms )