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BBP_VC_TOL - Toleranzprüfungen einstellen

BBP_VC_TOL - Toleranzprüfungen einstellen

PERFORM Short Reference   CPI1466 during Backup  
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In diesem Arbeitsschritt legen Sie die Toleranz für die wert- oder mengenmäßige Überschreitung von Lieferungen, Rechnungen oder Bestellantworten fest. Mengen oder Werte von Lieferungen, Rechnungen oder Bestellantworten dürfen maximal um diese Toleranzwerte abweichen, damit Lieferungen/Rechnungen noch gebucht bzw. Daten aus der Bestellantwort in die Bestellung übernommen werden. Zur Definition der Toleranzen verwenden Sie Toleranzgruppen, denen Sie Toleranzschlüssel mit unterschiedlichen Werten und Mengen zuordnen. Auf diese Weise können Sie dieselben Toleranzen verschiedenen Benutzern zuordnen.

Beispiel

Sie ordnen der Toleranzgruppe M (Manager) den Toleranzschlüssel DQ zu, legen eine Obergrenze von 1000 für wertmäßige Überschreitung fest und aktivieren den Grenzwert. Sie ordnen der Toleranzgruppe E (Mitarbeiter) ebenfalls Toleranzschlüssel DQzu, legen jedoch eine Obergrenze von 100 für wertmäßige Überschreitung fest und aktivieren den Grenzwert.

  • Über das Attribut TOG (Toleranzgruppe) können Sie die Toleranzgruppe einer Benutzergruppe zuordnen. Sie ordnen z.B. dem Benutzer Manager 1 im Benutzerattribut TOG den Wert M für die Benutzergruppe Manager zu. Falls ein Benutzer angemeldet ist, benutzt das System immer dessen TOG. Falls kein Benutzer angemeldet ist (bei Verwendung eines BAPIs) benutzt das System die TOG des Lieferanten (Geschäftspartnerstammsatz).
    Sie haben die Möglichkeit, übergreifende Toleranzgruppen anzulegen, indem Sie z.B. die Menge gegen die Bestellung prüfen und den Preis (Wert) gegen die Bestätigung.
  • Wenn Sie keine Toleranz festlegen, hat dies zur Folge, daß eine Lieferung/Lieferantenrechnung mit Mengen- oder Wertüberschreitung im BBP nicht gebucht werden kann.
  • Die Toleranz kann, abhängig vom Toleranzschlüssel, in Wert, in Prozent, in Tagen angegeben werden. Für die Wertabweichung stehen unterschiedlich aufgebaute Toleranzen zur Verfügung (z.B. DA für kumulierte Werte, PP bzw. PR für Einzelwerte).
  • Prozentuale und absolute Grenzwerte
    Falls Sie in einem Toleranzschlüssel sowohl eine prozentuale als auch eine absolute Grenze festlegen, können Sie eine Rechnung nicht buchen bzw. aus der ersten eingegangenen Bestellantwort keine Daten automatisch in die Bestellung übernehmen, sobald eine der beiden Toleranzen überschritten wird. Eine absolute Grenze hat immer Vorrang.

    Beispiel (bzgl. Rechnungsprüfung): Sie haben eine prozentuale Obergrenze von 5% sowie eine absolute Obergrenze von 10 eingestellt. Sie wollen eine Rechnung über den Betrag 1000 erfassen, die den Bestellwert um den Betrag 30 überschreitet. Obgleich die prozentuale Obergrenze von 5% eingehalten wird, greift die absolute Grenze. Die Rechnung überschreitet die Toleranz und kann nicht gebucht werden.

Toleranzen zu Lieferungen/Rechnungen

Folgende Toleranzschlüssel können Sie zuordnen:

  • CF: Über- bzw. Unterlieferung in der Bestätigung
    Mit dieser Toleranz prüfen Sie die Abweichung der Bestätigung von prozentualen Grenzen für die Über- und Unterlieferung. Das System prüft in der Bestätigung zunächst gegen die Toleranzen, die in der Bestellung angelegt sind. Wenn keine vorhanden sind, prüft das System gegen weitere Toleranzen in der relevantenToleranzgruppe (z.B. des Lieferanten). Wenn Sie den Wert Unbegrenzt auswählen, verwendet das System keine Toleranz für die Überlieferung. Bei Über- bzw. Unterschreitung einer Toleranz gibt das System eine steuerbare Meldung aus (siehe Meldungssteuerung beeinflussen).

  • DA: Wertüberschreitung (kumuliert)
    Diese Toleranz verwenden Sie sowohl für die Bestätigung als auch für die Rechnungserfassung. Die Prüfung erfolgt immer gegen die Bestellung. Sie können einen absoluten Wert für die Obergrenze sowie eine prozentuale Obergrenze festlegen.
    Das System prüft, ob der kumulierte Rechnungswert (dies ist der Wert aller bisherigen Rechnungsbelege + aktueller Rechnungsbeleg) den Bestellwert überschreitet. Ist für eine Bestellposition eine Bestätigung vorgesehen, erfolgt dazu eine zusätzliche Toleranzprüfung, ob der kumulierte Bestätigungswert (Wert der bisherigen Bestätigungsbelege + aktuelle Bestätigung) den Bestellwert überschreitet.

  • DQ: Mengenabweichung (umgerechnet in Währungsbetrag)
    Diese Toleranz verwenden Sie sowohl für die Bestätigung als auch für die Rechnungserfassung.
    Ist für eine Bestellposition eine Bestätigung vorgesehen und bereits erfolgt, so bildet das System das Produkt aus Bestellnettopreis * (Rechnungsmenge - (gesamt gelieferte Menge - gesamt berechnete Menge)); ist keine Bestätigung vorgesehen, bildet das System das Produkt aus Bestellnettopreis * (Rechnungsmenge - (Bestellmenge - gesamt berechnete Menge)).
    Das System vergleicht jeweils dieses Produkt mit der eingestellten absoluten Unter- oder Obergrenze.
    Damit wird Rechnungspositionen mit kleinem Betrag eine relativ große Mengenabweichung gewährt, Rechnungspositionen mit großem Betrag dagegen nur eine geringe.
    Daneben können Sie für die Prüfung auf Mengenabweichung auch prozentuale Grenzen einstellen. Dann wird die prozentuale Abweichung zu der erwarteten Menge - unabhängig vom Bestellpreis - berechnet und mit den eingestellten prozentualen Grenzen verglichen.

  • LA: Betragshöhe bei Limitbestellung
    Diese Toleranz verwenden Sie sowohl für die Bestätigung als auch für die Rechnungserfassung.
    Das System ermittelt die Abweichung zwischen der Summe aus dem bisher berechneten Wert der Bestellposition und dem Wert der aktuell erfaßten Rechnung zu dem Limit der Bestellung und vergleicht diese Abweichung mit der eingestellten Toleranz (den prozentualen und absoluten Obergrenzen).

  • LD: Zeitüberschreitung bei Limitbestellung
    Diese Toleranz verwenden Sie sowohl für die Bestätigung als auch für die Rechnungserfassung. Das System ermittelt, um wieviel Tage die Rechnung außerhalb des geplanten Zeitintervalls liegt. Liegt das Buchungsdatum der Rechnung vor dem Gültigkeitszeitraum, so berechnet das System die Anzahl der Tage zwischen Buchungsdatum und Gültigkeitsbeginn; liegt das Buchungsdatum der Rechnung nach dem Gültigkeitszeitraum, so berechnet das System die Anzahl der Tage zwischen Buchungsdatum und Gültigkeitsende. Die Anzahl der Tage vergleicht das System mit der eingestellten absoluten Obergrenze.

  • PP: Preisabweichung (Wertabweichung vom erwarteten Wert)
    Diese Toleranz verwenden Sie ausschließlich für die Rechnungserfassung. Hier wird die Abweichung vom erwarteten Wert auf Basis des Vorgängerbelegs (Bestellpreis oder Bestätigungspreis) geprüft. Das System ermittelt für die Positionen die Abweichung des Rechnungswerts zum Produkt Rechnungsmenge * Bestellpreis und vergleicht diese Abweichung mit den eingestellten prozentualen und absoluten Unter- und Obergrenzen.

  • TX: Steuerabweichung
    Diese Toleranz verwenden Sie ausschließlich für die Rechnungserfassung. Definieren Sie Toleranzen für Steuerbeträge, die bei der Prüfung der Steuerberechnung angewendet werden.

Toleranzen zu Bestellantworten

SAP Enterprise Buyer verwendet diese Toleranzen für die automatische Datenübernahme aus der Bestellantwort in die Bestellung sowie bei der manuellen Prüfung der Daten in Lieferinformationen. Bei Überschreitungen der Toleranzen gibt das System I-Meldungen aus.

Folgende Toleranzschlüssel können Sie zuordnen:

  • PM: Mengenabweichung (umgerechnet in Währungsbetrag)
    Ist für eine Bestellposition eine Bestellantwort vorgesehen, so bildet das System das Produkt aus Bestellantwortnettopreis * Bestellantwortmenge. Das System vergleicht jeweils dieses Produkt mit der eingestellten absoluten Unter- oder Obergrenze. Daneben können Sie für die Prüfung auf Mengenabweichung auch prozentuale Grenzen einstellen. Dann wird die prozentuale Abweichung zu der erwarteten Menge - unabhängig vom Bestellpreis - berechnet und mit den eingestellten prozentualen Grenzen verglichen.

  • PZ: Zeitüberschreitung gegenüber der Bestellung
    Das System ermittelt, um wieviel Tage das Lieferdatum außerhalb des geplanten Zeitintervalls liegt. Liegt das Lieferdatum der Bestellantwort vordem Lieferdatum der Bestellung, so bildet das System die Differenz aus dem Lieferdatum der Bestellung - Lieferdatum der Bestellantwort; liegt das Lieferdatum der Bestellantwort nachdem Lieferdatum der Bestellung, so bildet das System die Differenz aus dem Lieferdatum der Bestellantwort - Lieferdatum der Bestellung. Die Anzahl der Tage vergleicht das System mit der eingestellten absoluten Obergrenze.

  • PR: Preisabweichung (Wertabweichung vom erwarteten Wert)
    Hier wird die Abweichung der Bestellantwort vom Bestellpreis geprüft. Das System ermittelt für die Positionen die Abweichung des Preises zum Produkt der Menge in der Bestellantwort * Preis in der Bestellantwort und vergleicht diese Abweichung mit den eingestellten prozentualen und absoluten Unter- und Obergrenzen.

Automatische Übernahme

Enterprise Buyer übernimmt aus der ersteneingegangenen Bestellantwort automatisch die Daten in die Bestellung, wobei folgende Bedingungen gelten:

  • Nur wenn zur Bestellposition kein Kontrakt existiert, ist eine Datenübernahme möglich.
  • Sämtliche ggf. vorhandenen Toleranzen (Menge, Preis, Lieferdatum) werden eingehalten bzw. die Daten der Bestellantwort stimmen exakt mit der Bestellung überein.
  • Besteht die Bestellantwort aus mehreren Einteilungen zu einer Bestellposition, so übernimmt das System die Daten in folgender Weise:
  • die Summe aller Mengen

  • den höchsten vorhandenen Preis

  • das späteste vorhandene Lieferdatum bei Materialien oder den maximalen Erbringungszeitraum bei Dienstleistungen und Limitpositionen

Bei der manuellen Übernahme von Daten aus der Bestellantwort berücksichtigt das System keine Toleranzen.

Aus weiteren Bestellantworten übernimmt das System keine Daten automatisch in die Bestellung. Dadurch wird verhindert, dass unter Ausschöpfung der Toleranzen mehrere aufeinander folgende Bestellantworten die ursprünglichen Daten der Bestellung immer weiter verändern.

  1. Legen Sie eine Toleranzgruppe an und wählen Sie diese aus.
  2. Ordnen Sie der Toleranzgruppe einen oder mehrere der vorgegebenen Toleranzschlüssel zu.
  3. Geben Sie eine Untergrenze und/oder eine Obergrenze ein. Falls Sie keine Eingabe machen, wird gegen den Wert Null geprüft.

Die folgende Tabelle zeigt die vorhandenen Zuordnungsmöglichkeiten (X) für Obergrenzen (OG) und Untergrenzen (UG) :

 

Schlüssel Absolute Absolute Prozentual Prozentuale Prozentual Tages- Tages-
UG OG UG OG unbegrenzt UG OG
CF   X X X
DA   X   X
DQ; PM   X   X
LA   X   X
LD; PZ       X X
PP; PR X X X X






BAL_S_LOG - Application Log: Log header data   CPI1466 during Backup  
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Length: 15732 Date: 20240520 Time: 192136     sap01-206 ( 270 ms )