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FI_BL_EBS_VC_T028P - Suchmuster für elektronischen Kontoauszug hinterlegen

FI_BL_EBS_VC_T028P - Suchmuster für elektronischen Kontoauszug hinterlegen

CPI1466 during Backup   Fill RESBD Structure from EBP Component Structure  
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Beim Einlesen eines elektronischen Kontoauszugs identifiziert das System die Vorgänge und ermittelt anhand der Einstellungen, die Sie in den vorhergehenden Arbeitsschritten vorgenommen haben, wie der Vorgang (z.B. Geldeingang) gebucht werden muß. Die entscheidende Information für das Ausgleichen (z.B. werden bei einem Geldeingang die offenen Posten des Debitors ausgeglichen) findet das System meist über die Belegnummer, die im Verwendungszweck des Kontoauszugs steht.

Das Verwendungszweckfeld kann unvollständige Informationen enthalten, z.B. können die ersten Zeichen der Belegnummer abgeschnitten oder zusätzliche Zeichen hinzugefügt sein. Der 'Interpretationsalgorithmus' stößt dann an seine Grenzen, findet die entsprechenden Belegnummern nicht im System und der Beleg kann nicht ausgeglichen werden. Sie müssen dann die Vorgänge manuell nachbearbeiten.

Neben der Suche nach Ausgleichsinformation kann die Mustersuche allerdings auch zum Füllen anderer Felder des Bankdatenspeichers ( Kostenstelle, Buchungsregel, etc. ) in Anhängigkeit vom Inhalt des Verwendungszwecks eingesetzt werden.

Welches Feld jeweils gefüllt wird, wird über das sog. "Zielfeld" gesteuert: Das Zielfeld im Bankdatenspeicher gibt an, wohin das Ergebnis der Mustersuche geschrieben wird. Bei der Suche nach Ausgleichsinformationen ( Belegnummer, Referenzbelegnummer ) muß das Zielfeld stets "Verwendungszweck" lauten. ( Im Gegensatz zu anderen Zielfeldern wird das Verwendungszweckfeld nicht permament geändert - es findet nur eine temporäre "Anreicherung" der Verwendungszeckinformation zur Laufzeit des eigentlichen Interpretationsalgorithmus statt. )

Die folgenden Ausführungen und Beispiele beziehen sich stets auf die Suche nach Ausgleichsinformationen ( d.h. Zielfeld "Verwendungszweck" ), sie lassen sich in der Regel auch auf andere Zielfelder übertragen ( Beispiel für Zielfeld "Kostenstelle", siehe Abschnitt "Andere Zielfelder" ).

Um z.B. die Trefferrate bei der Suche nach Belegnummern zu erhöhen, können Sie in diesem Arbeitsschritt Muster für Belegnummern definieren. Das System sucht mit diesen Suchmustern, bevor der Interpretationsalgorithmus wirksam wird.

  1. Im ersten Schritt definieren Sie das Suchmuster. Die Bedeutung einiger spezieller Zeichen wird am Ende dieses Abschnittes aufgelistet.
Nachdem Sie das Suchmuster definiert haben, müssen Sie noch ein sogenanntes "Mapping" festlegen. Das Mapping dient dazu, z.B. Zeichen, die der Kunde bei der Belegnummer zusätzlich eingefügt hat, zu eliminieren.
Um zu verdeutlichen, welches Zeichen des Suchmusters jeweils welchem Zeichen des Mappings zugeordnet ist, werden in folgendem Beispiel Suchmuster und zugehöriges Mapping jeweils vertikal dargestellt. Zur Bedeutung einiger spezieller Zeichen in Suchmuster und Mapping siehe das Ende dieses Abschnitts - diese Zeichen sind im Mapping nicht eingabebereit.
Zum Verständnis des Beispiels sei hier nur erwähnt, daß das Symbol '#' im Suchmuster für eine beliebige Ziffer 0-9 steht. Ein Leerzeichen im Mapping führt zur Löschung der jeweiligen Position.
Beispiel:
Suchmuster,,Mapping
...
#,,,,->,,#
.,,,,->,, (Leerzeichen im Mapping: '.' eliminieren)
#,,,,->,,#
#,,,,->,,#
#,,,,->,,#
...
Sie können also jedem Zeichen des Suchmusters ein anderes Zeichen zuordnen (z.B. einem Punkt ein Leerzeichen). Beim Neuanlegen eines Suchmusters schlägt das System als Mapping zunächst das unveränderte Suchmuster vor. Sie können dann ggf. noch die gewünschten Zeichen im Mapping abändern.
In der Detailsicht der Suchmusterdefinition können Sie das entsprechende Muster testen. Dazu geben Sie eine beliebige Zeichenkette ein, wie Sie im Kontoauszug im Verwendungszweckfeld stehen könnte und wählen Testen. Das System zeigt das Suchergebnis an.
  1. Im zweiten Schritt legen Sie die Verwendung des Suchmusters fest.
Sie können beliebig viele Muster pro Bankkonto und Interpretationsalgorithmus definieren.
Zusätzlich können Sie auch noch eine 'Mappingbasis' eingeben und das 'ID-Kennzeichen' markieren.

Hinweise

  • Damit das System die Muster bei der Belegnummernsuche verwendet, müssen Sie sie aktivieren.
  • Geben Sie bei Suchmustern unbedingt immer Anfangs- und Endzeichen (' ', ^, $) an, um fehlerhafte Treffer zu vermeiden.
Beispiel: Ein Muster ohne Anfangs- und Endzeichen lautet '###'. Die Belegnummer im Verwendungszweck des Kontoauszugs laute '12345678'. Die Mustersuche findet dann im Verwendungszweck die folgenden 6 Treffer: 123, 234, 345, 456, 567, 678. Dies ist in der Regel nicht erwünscht, da es zur fehlerhaften Selektion von Posten kommen kann, falls die entsprechenden Belegnummern tatsächlich im System existieren sollten.

Zeichen mit spezieller Bedeutung im Suchmuster

Zeichen Bedeutung   Beispiel
| oder   a|b findet a oder b
() Gruppe   c(ac|b)d findet cacd oder cbd
+ Wiederholung   (ab)+ findet z.B. ab oder ababababab
(bel. oft, min. einmal)
* Wiederholung   ab* findet a oder ab oder abbbbbbb
(bel. oft, auch 0-mal)
? Wildcard   a?b findet aQb oder a1b
# Ziffer 0-9
\ Fluchtsymbol   \#\#\# findet ### und nicht z.B. 123
(sucht nach Sonderzeichen)
^ Zeilenanfang
$ Zeilenende

Zeichen mit spezieller Bedeutung im Mapping

Zeichen Bedeutung   Beispiel
' ' Leerzeichen   Das Zeichen wird eliminiert.
/ Schrägstrich   siehe unten Beispiel 2

 

Beispiel 1

Sie geben das Suchmuster (^| )###( |$) mit Mapping ### an.

Das System sucht nach einer Belegnummer, die direkt am Zeilenanfang oder mit einem Leerzeichen beginnt, dann drei Ziffern hat und mit einem Leerzeichen oder direkt am Zeilenende endet (z.B. '123' oder ' 123').

Sie geben folgende Mappingbasis an: 18000000

Das System ersetzt die letzten drei Zeichen der Mappingbasis mit '123', so daß das Suchergebnis / die Fundstelle 18000123 lautet. Mit dieser Belegnummer (z.B. 18000123) sucht das System den Beleg, um die offenen Posten auszugleichen.

Beispiel 2

Sie geben das Suchmuster (^| )#####/###/###( |$) mit Mapping #####/###/### an.

Das System sucht nach einer Belegnummer, die aus jeweils fünf Ziffern und zweimal drei Ziffern besteht, die durch / (Schrägstrich) getrennt sind. (z.B. 80429/234/123). Das Zeichen '/' hat im Mapping eine besondere Bedeutung: Die gefundene Zeichenkette wird nicht als eine, sondern als dreiBelegnummern interpretiert, d.h. die drei Zeichenketten werden getrennt und die letzten Stellen der ersten Zeichenkette jeweils durch Zeichenkette 2 und 3 ersetzt, so daß das Suchergebnis die drei Belegnummern 80429, 80234, 80123 sind. Eine ggf. definierte Mappingbasis würde anschließend noch zusätzlich auf die drei Nummern angewandt um diese auf die volle Belegnummern-Stellenzahl zu bringen.

Es wird geprüft, ob die erste Zahl auch mindestens so lang ist, wie die folgenden. Ist die erste Zahl kürzer, so wird der Treffer verworfen und es findet keine Ersetzung statt.

Sie können auch nach jedem anderen Zeichen suchen, mit denen in Ihren Kontoauszügen Belegnummern getrennt werden. Das gewünschte Zeichen muß im Suchmuster enthalten sein und im Mapping auf / (Schrägstrich) abgebildet werden.

Weitere Beispiele für Suchmuster

Suchmuster   Mapping Beschreibung
(^|)### ####($| )   ### #### 7-stellig, Leerzeichen an Position 4
(^|)#(.|)######($| )   # ###### 7-stellig, Punkt / Leerz. an Pos 2
(|^)##############( |$)   ####### 14-stellige Zahl, nehme erste 7
(|^)############( |$)   #### 12-stellig, nehme letzte 4
(|^)#+(/#+)+( |$)   #/# Folge, durch Schrägstrich getrennt

#/#

#/#

#/#

#/#

Muster definieren und simulieren

Muster definieren

  1. Wählen Sie mit Doppelklick im Baum Definition Suchmuster.
  2. Wählen Sie Neue Einträge.
  3. Geben Sie ein Suchmustername (z.B. MUSTER1), eine Beschreibung ("5-stellige Belegnummer") und ein Suchmuster (z.B. (^| )###.##( |$)) ein und wählen Sie Enter.
  4. Ordnen Sie im Bereich Mapping nun jedem Zeichen Ihres Muster ein Zeichen zu, auf das dieses abgebildet werden soll (z.B. ### ##).
Das System schlägt als initiales Mapping das unveränderte Suchmuster vor. Ändern Sie die Zeichen, wie gewünscht (z.B. Suchmuster (^| )###.##( |$), Mapping ### ##: Sie ändern nur das vierte Zeichen von Punkt in Leerzeichen um.)

Muster testen

  1. Geben Sie im Bereich Test unter Eingabetext einen Text mit enthaltener Belegnummer ein, wie sie im elektronischen Kontoauszug enthalten wäre (z.B. 123.67) und wählen Sie testen.
Sie sehen dann, mit welcher Belegnummer das System einen Beleg sucht um den Geschäftsvorgang im System zu buchen, in diesem Beispiel also '12367'. (Eine ggf. zusätzlich definierte Mappingbasis wird bei diesem Test allerdings nicht berücksichtigt.)

Suchmuster dem Interpretationsalgorithmus zuordnen

  1. Gehen Sie zurück und wählen Sie mit Doppelklick im Baum Verwendung Suchmuster.
  2. Wählen Sie Neue Einträge.
  3. Geben Sie den Buchungskreis, die Hausbank, das Konto, den Interpretationsalgorithmus und einen Namen für das Muster ein.
Wenn Sie alle oder eines der Felder Buchungskreis, Hausbank, Konto leer lassen, so sucht das System mit dem angegebenen Suchmuster in allen Buchungskreisen, Hausbanken, Konten.
  1. Wenn das Muster bei der Belegnummernsuche verwendet werden soll, markieren Sie aktivund als Zielfeld"Verwendungszweck".
  2. Geben Sie, falls notwendig, eine 'Mappingbasis' ein, und markieren Sie ggf. das 'ID-Kennzeichen'.

Andere Zielfelder

Kostenstelle:

Das Suchmuster laute "6227747474 ???? TELEKOM" mit Mapping "                   1000". Somit wird z.B. bei Auftreten der Zeichenkette "6227747474 03.98 TELEKOM" im Verwendungszweck ( z.B. bei Einzug der Gebühren für das Fernmeldekonto "6227747474" ) stets das Kostenstellenfeld mit der Konstanten "1000" gefüllt.

Spesen in Kontenwährung:

Dieses Zielfeld kann eingesetzt werden, wenn im Verwendungszweck enthaltene Gebühreninformationen automatisch übernommen und bei der Buchung verwendet werden sollen. Voraussetzung ist hier in der Regel, daß der entsprechende Gebührenbetrag stets durch ein eindeutiges Schlüsselwort gekennzeichnet ist ( z.B. "Bankgebühr:" ). In diesem Fall ließe sich z.B. ein Suchmuster der Art "Bankgebühr: *#+,##" mit Mapping " # .## "verwenden. Es ist unbedingt zu beachten, daß als Dezimaltrennzeichen im Mapping stets der Punkt verwendet werden muß, also ggf. ein Komma im Verwendungszweck / Suchmuster auf einen Punkt gemappt werden muß.

BDC-Felder:

Die BDC-Felder eignen sich zum direkten Füllen von Dynpro-Feldern, falls kein passendes Zielfeld im Bankdatenspeicher existiert. Hierzu muß der technische Name des entsprechenden Dynpro-Feldes bekannt sein ( z.B. über F1-Hilfe ).

Soll beispielsweise ein Steuerkennzeichen übertragen werden, falls im Verwendungszweck das Stichwort "TELEKOM" auftaucht, so kann folgendermaßen vorgegangen werden:

Das Suchmuster "TELEKOM"mit Mapping "       " ( alles Leerzeichen ) wird für die drei Zielfelder "BDC-Feldwert 1", "BDC-Feldname 1" und "BDC-Kontoart 1" verwendet. Im Feld "Mappingbasis" werden jeweils die Konstanten abgelegt, mit denen die einzelnen BDC-Felder zu füllen sind:

BDC-Feldwert 1 = "V1"

BDC-Feldname1 = "BSEG-MWSKZ"

BDC-Kontoart 1 = "0"

Soll der Feldinhalt nur für ein bestimmte Buchungszeile übertragen werden, so kann dies über das Feld "BDC-Kontoart" gesteuert werden. Wird dieses Feld mit den Konstanten 0, 1, 2 oder 3 gefüllt, so findet die Übertragung nur spezifisch statt. Die Konstanten haben hierbei die folgende Bedeutung:

0: 1. Zeile Buchungsbereich 1

1: 1. Zeile Buchungsbereich 2

2: 2. Zeile Buchungsbereich 1

3: 2. Zeile Buchungsbereich 2

Wird diese Steuerung der Übertragung nicht verwendet, so versucht das Programm, das unter "Feldname" definierte Dynprofeld bei allen Buchungszeilen und sowohl für Buchungsbereich 1 als auch für Buchungsbereich 2 zu übertragen. Dies führt natürlich zu einem Fehler, falls das entsprechende Dynprofeld nicht existiert ( z.B. weil ein Steuerkennzeichen für ein bestimmtes Konto nicht eingabebereit ist ).

Für das Beispiel des Steuerkennzeichens ist zu beachten, das außer dem Steuerkennzeichen selbst auch noch das Flag "Steuer rechnen" gesetzt werden muß, damit die Buchung automatisch erfolgt. Hierzu ist dann noch entsprechend

BDC-Feldname 2 = "BKPF-XMWST"

BDC-Feldwert 2 = "X"

"BDC-Kontoart 2" = "0"

zu setzen.

#/#

Weitere Hinweise zum elektronischen Kontoauszug finden Sie in der SAP-Bibliothek unter Finanzwesen -> Bankbuchhaltung -> FI - Elektronischer Kontoauszug.






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