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SIMG_CFMENUOLMBBEFIS - Strategien für die Bestandsfindung definieren

SIMG_CFMENUOLMBBEFIS - Strategien für die Bestandsfindung definieren

ABAP Short Reference   TXBHW - Original Tax Base Amount in Local Currency  
Diese Dokumentation steht unter dem Copyright der SAP AG.
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Definieren Sie eine Bestandsfindungsstrategie anhand von Bestandsfindungsgruppe und Bestandsfindungsregel.

In diesem Arbeitsschritt nehmen Sie alle Einstellungen vor, die Sie für eine Bestandsfindungsstrategie benötigen.

Eine Strategie wird eindeutig auf Werksebene anhand der Bestandsfindungsgruppe und der Bestandsfindungsregel bestimmt. (In Analogie zur Logik aus der Verfügbarkeitsprüfung entsprechen diese der Prüfgruppe und der Prüfregel).

Die Bestandsfindungsgruppe wird dem Material im Materialstammsatz zugeordnet. Die Bestandsfindungsregeln hingegen werden in den individuellen Anwendungen gepflegt. Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedliche Strategien abhängig vom Material oder von einem Ereignis zu verwenden.

Das folgende Beispiel zeigt anhand der aufrufenden Anwendung Bestandsführung, wie Sie verschiedene Bestandfindungsgruppen und Bestandsfindungsregeln kombinieren können.

Material/ Bestand | Anwendung: Bestandsfind. | Strategie:
BestGruppe | Bewegungsart / BestRegel |BestFiGruppe/Regel
-----------------------------------------------------------------------
4711 0001 | 201 0003 | 0001/0003
4712 0002 | 201 0003 | 0002/0003
4711 0001 | 221 0004 | 0001/0004

Abhängig von der Materialnummer werden unterschiedliche Bestandsfindungsgruppen gefunden; damit können bei gleicher Bewegungsart verschiedene Bestandsfindungsstrategien (Kombination aus Bestandsfindungsgruppe und Bestandsfindungsregel) verwendet werden. Andererseits wird jedoch für die gleiche Materialnummer (4711) bei einer anderen Bewegungsart eine neue Bestandsfindungsregel gefunden (0004). Auf diese Weise werden also für das Material 4711 verschiedene Strategien abhängig von der Anwendung und der damit verknüpften Bestandsfindungsregel gefunden. Im obigen Beispiel gibt es 3 unterschiedliche Bestandsfindungsstrategien, die jeweils unterschiedliche Parameter zur automatischen Bestandsfindung beinhalten.

Die Standardauslieferung enthält folgende Einstellung: Für das Werk 0001 gibt es eine Bestandsfindungsgruppe 0001 und eine Bestandsfindungsregel 0001. Damit ergibt sich eine Bestandsfindungsstrategie, welche eine Entnahme aus dem frei verwendbaren Bestand vor einer Entnahme aus dem Konsignationsbestand vorsieht.

Um die Bestandsfindung zu nutzen, müssen Sie die Bestandsfindungsgruppe im Materialstammsatz pflegen und eine Bestandsfindungsregel in der jeweiligen Anwendung zuordnen.

Wir empfehlen zunächst eine konzeptionelle Ausarbeitung der benötigten Strategien. Überlegen Sie, wie viele unterschiedliche Materialgruppen für eine Bestandsfindung in Abhängigkeit vom Materialstammsatz benötigt werden. Materialien, mit ähnlichen Eigenschaften in der Bestandsfindung, werden zusammen gruppiert. Das Ergebnis entspricht der Anzahl der Bestandsfindungsgruppen, die im ersten Schritt gepflegt werden müssen. In einem zweiten Schritt werden die benötigten Bestandsfindungsregeln in Abhängigkeit von den aufrufenden Anwendungen definiert und gepflegt. Die Kombination von Bestandsfindungsgruppe und Bestandsfindungsregel ergibt jeweils eine eigene Strategie, welche in der Bestandsfindungskopftabelle hinterlegt wird.

Strategien lassen sich abhängig von Material, Werk und betriebswirtschaftlichem Vorgang definieren. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  • Identifizieren Sie Gruppen von Materialien innerhalb eines Werkes, die aus Sicht der Bestandsfindung gleichartig zu handhaben sind.
  • Legen Sie für jede dieser Gruppen eine Bestandsfindungsgruppe an, welche im Materialstammsatz auf Werksebene zugeordnet werden kann.
  • Identifizieren Sie die betriebswirtschaftlichen Vorgänge, in denen die Bestandsfindung genutzt werden soll. Wie ein solcher Vorgang definiert ist, hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Beispiel: Innerhalb der Bestandsführung wird jede Materialbewegung durch eine Bewegungsart definiert. Allen Bewegungsarten, die sich im Hinblick auf die Bestandsfindung gleich verhalten sollen, wird die gleiche Bestandsfindungsregel zugeordnet.

Nachdem Sie die Strategien definiert haben, sind die Feineinstellungen erforderlich, um eine korrekte Bestandsfindung sicherzustellen. Dies erreichen Sie über eine Pflege der Detailsicht von Kopf- sowie Positionstabelle. Pflegen Sie dabei am besten zuerst die Positionstabelle. Markieren Sie die zu pflegende Strategie und verzweigen Sie dann aus der Kopftabelle in die Positionstabelle. Pflegen Sie hier den Bestand (frei verwendbare eigene Bestände oder frei verwendbaren Konsignationsbestand) sowie den Lagerort, aus dem entnommen werden soll.

Die Prioritätskennzahl bringt die Einträge der Positionstabelle in die gewünschte Reihenfolge. (Woraus möchte ich zuerst entnehmen?) Anhand der Prioritätskennzahl können die gefundenen Bestände nach Bedarf sortiert werden. Diese Sortierung wird in der Kopftabelle festgehalten.

Die Prioritätskennzahl muss immer größer 1 sein. Es kann aber durchaus mehrere Positionen mit derselben Prioritätskennzahl geben (gleiche Wichtigkeit während der Sortierung). Sichern Sie Ihre Einstellungen und kehren Sie zu der Detailsicht der Kopftabelle zurück. Ob die Prioritätskennzahl bei der Sortierung aufsteigend oder absteigend berücksichtigt werden soll, können Sie im Abschnitt Sortierung des Bildes pflegen. Sie können ebenfalls definieren, welche Bedeutung sie im Vergleich zu den Merkmalen Preis und Menge hat. Nach dem gleichen Verfahren pflegen Sie auch die Sortierung und Priorität der anderen Merkmale.

Bei der Mengenverteilung gibt es die Alternative, eine Formroutine zu definieren. Diese wird im Mengenvorschlagsfeld hinterlegt. Geben Sie eine Bedingung an, die steuert, wie das System den Mengenvorschlag für diesen Strategiesatz durchführen soll. Auf wie viele Teilmengen eine Bedarfsmenge maximal aufgeteilt werden darf, wird im Feld Anzahl Splits vorgegeben.

Das Zusammenspiel zwischen dem Warehouse-Management-System und der Bestandsfindung wird im Bereich der sonstigen Einstellungen über das Kennzeichen WM Abwicklung gepflegt. Sie haben folgende Möglichkeiten:

  1. WM dominiert: Lagertypfindung -> Auslagerungsstrategie im Lagertyp > Bestandsfindung.
  2. WM Lagertypfindung dominiert: Lagertypfindung -> Bestandsfindung -> Auslagerungsstrategie im Lagertyp.
  3. Bestandsfindung dominiert: Bestandsfindung -> Lagertypfindung -> Auslagerungsstrategie im Lagertyp.

Das Feld Dialog Bestandsfindung bestimmt, ob die Bestandsfindung im Hintergrund oder im Dialog ablaufen soll. Setzen Sie dieses Kennzeichen, wenn Sie die Dialogsteuerung bevorzugen. Insbesondere während der Testphase zur interaktiven Prüfung der Bestandsfindung ist die Dialogsteuerungsfunktion empfehlenswert. Bei der Komponente Lagerverwaltungssystem wird die Dialogfunktion zwangsweise unterbunden.

Das Kennzeichen Pipelineentnahme können Sie setzen, wenn bei fehlenden Mengen ein Auffüllen der Restmenge durch eine Pipelineentnahme erlaubt werden soll. Die Pipelineentnahme gilt als eine Teilmenge im Sinne des Splitkriteriums. Die optionale Pipelineentnahme wird nicht von allen Anwendungen unterstützt (zum Beispiel nicht von KANBAN, Lagerverwaltungssystem und Materialbereitstellungsliste).

Wenn Sie einen Customer-Exit für die Positionstabelle der Bestandsfindung nutzen möchten, so muss das Kennzeichen User-Exit für die Positionstabelle gepflegt sein, wenn der Customer-Exit für diese Strategie aufgerufen werden soll. Der Customer-Exit hat den Namen EXIT_SAPLMDBF_002. Einen weiteren Customer-Exit, über den eine eigene Logik bei der Ermittlung der verwendeten Bestandsfindungsregel realisiert werden kann, ist unter dem Namen EXIT_SAPLMDBF_001 zu finden. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Dokumentation der Erweiterung XMBF0001. Siehe auch Erweiterungen für die Bestandsführung pflegen.

Testen Sie die Einstellungen der Bestandsfindung besonders sorgfältig und berücksichtigen Sie insbesondere die integrierten Anwendungen.






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Length: 10063 Date: 20240604 Time: 083931     sap01-206 ( 193 ms )